Korn - Live At Montreux 2004

Review

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2004 war die Welt noch in Ordnung. Obwohl es streng genommen auf metal.de bis dato auch nur ziemlich negative Kritiken über KORN-Platten gab, waren die Alben bis inklusive „Take A Look In The Mirror“ in der Welt meiner subjektiven Vorstellung absolute Meisterwerke des Genres. Klar kann man jetzt spitzfindig etliche Kommentare zu Einzelplatten samt langer Sätze mit vielen Ausrufezeichen hinzufügen, aber ich denke im Konsens ist man sich einig: Seitdem Brian Welch die Band verlassen hat, muss man sich als Fan teilweise ganz schön schämen, wie sich die Truppe heute live und auf den beiden vergangenen Studioalben präsentiert.

Und mal im Ernst: Lacht da nicht das Fanherz wenn man sich die Tracklist durchliest? Da „Live in Montreux“ sogar eine Viertelstunde länger ist, als die nach der „Untouchables“ veröffentliche Live-DVD, kann man auch damit rechnen so gut wie alle Lieder von damals auch auf dieser Platte vorzufinden. Nur dass es da noch obendrauf die Songs „Right Now“, „Break Some Off“ und „Y’All Want A Single“ von der „Take A Look In The Mirror“, das live okaye Cover „Another Brick In The Wall“ und (Überraschung!) „Dead Bodies Everywhere“ vom Überalbum „Follow The Leader“ gibt. Unglücklicherweise hat sich aber auch nicht alles zum positiven entwickelt, denn da „Live At Montreux“ vom Drittlabel „Montreux Sounds“ veröffentlich wird, welches sich ansonsten eher auf Jazzauftritte beschränkt, gibt es in Punkto protziger Show Einbußen auf das Niveau einer „normalen“ Konzertpräsentation. Auf riesige Filmwände wie in der Hammerstein-Aufzeichnung oder des irren Moshpulkkamerawinkels auf der Bonus DVD der Greatest Hits muss man da leider verzichten. Die Abmischung ist klar und solide, betont den knarzenden Slapbass aber deutlich mehr als die Gitarrenspuren. Obendrein gibt es auch keinerlei Extras beigefügt, aber dafür gibt es bei KORN ja sowieso mit der „Deuce“ ne extra DVD.

„Live At Montreux 2004“ ist definitiv eine Veröffentlichung mit Daseinsberechtigung. Der Trip in gute alte Zeiten hat irre viel Spaß gemacht, „Dead Bodies Everywhere“ wollte ich schon immer mal live sehen, und die natürliche Präsentation stellt die Band ungewohnt seriös dar. Das sollte auch der springende Punkt für Fans mit DVD-Anpeilungen sein: wer sich lieber als nüchterner Metalfans sieht, der KORN einfach nur live sehen will, sollte sich auf jeden Fall für die Montreux entscheiden. Wer allerdings Wert auf ne fast schon dekadent überzogene, aber irre intensive Show legt, ist mit der giftgrünen Hammerstein deutlich besser beraten.

06.06.2008

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