Kvelertak - Meir

Review

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Die norwegischen 2011er-Shootingstars KVELERTAK beehren uns mit ihrem Zweitwerk, und das verspricht selbstbewusst „mehr“ – wie der Albumtitel „Meir“ übersetzt bedeutet. Gitarrist Bjarte Lund Rolland sagt dazu: „Die großen Songs sind größer, die harten Songs sind härter, die poppigen Songs sind poppiger…“

Was heißt das aber im Detail – und vor allem: Lässt sich darauf die einfach Formel „mehr = besser“ anwenden?

„Meir“ knüpft also an KVELERTAKs selbstbetiteltes Debütalbum an, und das erstmal bei ganz grundsätzlichen Dingen: Für die Aufnahmen saß einmal mehr Kurt Ballou hinter den Reglern, und somit hat „Meir“ wieder einen knallenden, aber gleichzeitig organischen Sound bekommen. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch das tolle Artwork von John Dyer Baizley, das auch optisch unterstreicht, in welcher Tradition „Meir“ steht. Und die Norweger halten weiterhin an ihrem Nekro’n’Roll fest: Black Metal gepaart mit dem Arschtritt des Rock’n’Roll und der unbändigen Energie des Punk. Oder Punk’n’Roll mit schwarzmetallischer Grundnote. Oder umgekehrt. Doch zunächst die Ernüchterung: Ist das etwa trendiger Klargesang im Refrain des Openers „Åpenbaring“? Ja, aber zum Glück nur dort. Und außerdem entpuppt sich der Song als Vorzeigestück, wie KVELERTAK Weiterentwicklung definieren. Viele der Tracks kommen nicht mehr direkt nach fünf Sekunden auf den Punkt, sondern entfalten erst nach etwas Anlauf ihre komplette Wirkung. „Spring Fra Livet“ ist auch so ein Kandidat, der schwarzmetallische Rocker „Nekrokosmos“ sowieso. „Bruane Brenn“ zeigt zudem schön auf, wie die drei Gitarristen ihre Arrangements noch vielfältiger als ehedem gestalten.

„Evig Vandrar“, das mit Akustikgitarren beginnt und etwas verhalten loslegt, wandelt sich mit dem Refrain zu einem Midtempostampfer, der sich auf jeder Freilichtbühne gut machen würde. KVELERTAK auf dem Weg zum Stadionrock? Nein, natürlich nicht, denn das Sextett trümmert sich über große Strecken immer noch ziemlich straight durch das Songmaterial („Trepan“, „Månelyst“). Und außerdem ist Sänger Erlend Hjelvik kein Jota von seinem tollwütigen Gesang abgewichen. Gibt es denn auch etwas zu meckern? Eigentlich nicht viel, wenngleich dem Album zum Ende hin mit dem episch langen „Tordenbrak“ und dem Mottotrack „Kvelertak“ der zügellose Esprit des Beginns ein wenig abhanden kommt. Trotzdem ist „Meir“ eine richtig starke Platte geworden – und selbst wenn es jenes Album nach meinem Empfinden nicht ganz erreicht, ein absolut würdiger Nachfolger von „Kvelertak“.

21.03.2013

- Dreaming in Red -

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6 Kommentare zu Kvelertak - Meir

  1. Andreas sagt:

    Mehr Blasts, weniger Punk, mehr Rock, leicht proggy. Geile Band, geile Scheibe!

    9/10
  2. Milch sagt:

    Vielleicht bin ich zu altmodisch oder schlicht und ergreifend zu alt, ich verstehe den Hype um die Band net, für mich 08/15 Kreischmetal von vorgestern in modernem Gewand….. hm….

    4/10
  3. Master sagt:

    Mir geben sie auch nichts.
    Sind mir zu fröhlich und zu viel Punk, auch auf dem neuen Album.
    Ich höre da auch keinen Black-Metal. Blasts schön und gut, aber Black Metal? Im Vordergrund steht eindeutig Punk. Aber ist halt Geschmackssache. Mir ist da zu wenig Atmosphäre…

    5/10
  4. Matthias sagt:

    Früher war mehr Lametta…

  5. Hans-Hubert sagt:

    Tolle Platte, fertig. Klingt halt mal nach guter Laune und nicht nach dauerdepressiven Waldscheißern. Muss auch mal sein.

  6. Hans-Hubert sagt:

    Dann musst du halt weiter in der Vergangenheit leben und fröhliche Maiden hören. Eijeijei, wenn das für dich schon Gute-Laune-Mucke ist…?