KYPCK - Зеро

Review

KYPCK sind in gewisser Weise, aber auch nicht direkt, die Nachfolgeband von SENTENCED, da der Hauptsongwriter der Finnen, Sami Lopakka, bei KYPCK seine neue musikalische Heimat gefunden hat. In der Selbstbezeichnung laufen KYPCK unter der Wortschöpfung Doomsday Metal, während die Strukturen der Songs zunächst einmal rockigen, leicht melancholischen Doom Metal bieten. Dieser trockene Sound, mit durchaus hörbaren Parallelen zu den bereits erwähnten SENTENCED, gefällt zunächst einmal. Wirkliche Distinktion betreiben KYPCK dann allerdings am Mikrofon, wo der gebürtige Finne Erkki Seppanen, welcher an den Universitäten Oxford und Helsinki Linguistik studierte, in russischer Sprache traurige Lieder singt. Dieses außergewöhnliche Alleinstellungsmerkmal hat der Band auch vor Jahren zur Vorband der Düster-Popper HIM verholfen.

Subjektiv – Objektiv? Gedanken zu KYPCK.

Soviel zu den Fakten, der Rest ist eine Frage des Geschmacks. Durch den Gesang erhalten die Songs einen zähen und kitschigen Anstrich, welcher für europäische Ohren nur schwer verdaulich ist. Irgendwie will auch keine rechte Stimmung aufkommen, obwohl die Klischees der slawischen Melancholie mehr als ausreichend tradiert werden. Bestes Beispiel hierfür ist das fünfte Stück „На небе вижу я лицо“, welches im ersten Moment gute und stimmungsvolle Sequenzen beinhaltet. Wenn dann allerdings Erkki Seppanen und Gästsängerin Anna Jousne (sonst aktiv in der Folk Rock-Band Jousnen Järved) zum Duett anstimmen mäandert das gesamte Stück erneut so stark zwischen Kitsch und Kunst, dass das vorher mühsam errichtete filigrane Gewölbe zu Wanken beginnt.

Subjektiv! Das Fazit.

Wie gesagt…diese Ausführungen fußen auf rein subjektiven Geschmacksfragen, welche übrigens, neben der Einordnung in den Kontext, wesentliches Merkmal jeglicher (Musik-) Kritik sind. Wer mit KYPCK bisher etwas anfangen konnte, wird sicherlich von „Зеро“ nicht enttäuscht sein. Allen anderen rate ich explizit zum vorherigen Reinhören, denn KYPCK sind vermutlich nicht für Jedermann geeignet. Was dann am Ende des Tages auch irgendwie wieder gut ist.

06.01.2017

Stellv. Chefredakteur

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