La Muerte - Headhunter (EP)

Review

Der Record Store Day ist ja schon seit Jahren ein Anlass, um „exklusive“ Veröffentlichungen unters Volk zu bringen, der auch für diese EP genutzt wird. Bei dieser handelt es sich ausnahmsweise nicht um eine überflüssige Schallplatte verdienter Musik-Legenden, sondern um eine vergessene Kult-Band. 1984 gegründet, haben sich LA MUERTE mit ihrem eigenwilligen Sound in die Herzen einiger Fans und Kritiker spielen können. Aber auch die Neunziger machten ihnen zu schaffen, weswegen sie sich vor rund zwanzig Jahren auflösten. Im März 2015 spielten die Belgier anlässlich ihres 3o-jährigen Jubiläums eine viel umjubelte Comeback-Show in Brüssel, bei der man Blut leckte und die wohl der Auslöser für das im vergangenen Jahr erschienene Album „Murder Machine“ war. Ende Januar begab sich das Duo (und deren Livemusiker) mit FRONT 242 (EBM-Legende) erneut ins Studio, um gemeinsam deren ’88er-Hit ‚Headhunter‘ aufzunehmen. Am RSD erscheint diese Neuaufnahme auf „blutrotem“ Vinyl zusammen mit fünf Remixes von alten Stücken der belgischen Metaller.

Kurzweiliger Spaß zum mitbangen

Nehmen wir uns mal zunächst das Herzstück dieser EP vor: LA MUERTE gehen hier auf Nummer Sicher. In ‚Headhunter‘ wurden natürlich viele elektronische Klänge in den Hintergrund verdrängt und durch die klassischen Metal-Instrumente ersetzt. Großartig an der Komposition hat man auch nicht getüftelt, lediglich die Bridge wurde entfernt und ein neues Solo geschrieben. Die Nummer klingt also fast wie das Original, wobei man hier auf die Gitarre als das tragende Instrument setzt. Und jetzt mal alle Vergleiche mit der FRONT 242-Version außer Acht gelassen. Was kann der Track jetzt? Durch die starke Industrial-Kante erhält der Song die nötige Härte. In den Strophen wird der Hörer durch energische, konventionelle Groove Metal-Muster angefixt. Den Refrain hat man weitgehend unangetastet gelassen, wodurch dieser dann mit seiner Eingängigkeit punkten kann. ‚Headhunter‘ erweist sich als ein kurzweiliger Spaß zum mitbangen.

Dazu kommen noch die bereits erwähnten fünf Remixe der alten LA MUERTE-Stücke. Um es kurz zu machen: Hier waren die verschiedenen DJs wesentlich mutiger und haben die Songs wesentlich stärker in Richtung Elektro verändert. Als gelungen hervorheben muss man an dieser Stelle die Remixes von ‚Whack This Guy’und ‚Kustom Kar Kompetition‘.

Für Metaller eher uninteressant

Fassen wir das Ganze mal zusammen: Am Record Store Day bringen LA MUERTE eine EP raus, die eine kurzweilige Interpretation eines EBM-Klassikers und fünf Elektro-Remixe alter Stücke enthält. Für Otto Normalbanger liest sich das nur mäßig interessant. So cool der Titeltrack auch ist, Otto müsste sich danach durch fünfmal Elektro kämpfen und das nimmt er wohl nicht in Kauf. Da bevorzugt er wohl lieber die Neuauflagen der MOTÖRHEAD- und OVERKILL-Klassiker. Freunden der elektronischen Musik wird auch nichts Spektakuläres geboten. Somit dürften für „Headhunter“ also nur die ganz eingefleischten Fans der Belgier in den Plattenladen pilgern.

20.04.2017

Redakteur mit Vorliebe für Hard Rock, Heavy Metal und Thrash Metal

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