Letzte Instanz - Weißgold

Review

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Mittlerweile ist das Muster Akustikalbum-Akustiktour-AkustikDVD im Metal genauso bewährt wie Strophe-Bridge-Refrain. Die LETZTE INSTANZ hatte es da mit ihrem „Weißen Lied“ vielleicht noch am schwersten gehabt, schließlich klangen für viele Fans die neuen Alben nach den brachialen Robin-Sohn-Platten sowieso schon verdammt akustisch. Und obwohl ich zugeben muss, mich auch in diese Gruppe einzureihen, wirkt die vorliegende neue DVD in dieser Form wahnsinnig sinnig. Da man es eben nicht beim knapp zweistündigen Konzert in Dresden belassen hat, sondern auch noch eine anderthalbstündige Banddokumentation und den kompletten (unakustischen) Wacken-Auftritt von 2007 draufgetan hat, ist „Weißgold“ eher ein neues Bandmanifest als eine lieblose Tour-Ausschlachtung.

Angefangen mit dem eigentlichen Konzert hat man da auch nichts anbrennen lassen. Die Liedauswahl ist sehr kurzweilig und alles fügt sich atmosphärisch stimmungsvoll zusammen. „Kalter Glanz“ ist obendrein der ideale Opener geworden, so wie auch die Zugaben ziemlich lustig inszeniert sind und nochmal ein Stück Bandgeschichte aufwühlen. Richtig Neues gibt es jedoch nicht, wer also bereits „Das Weiße Lied“ und die bisherige Diskographie im Regal hat, kann sich auf bereits gehörtes gefasst machen. Etwas missmutig stimmt desweiteren, dass man wieder den heute modernen Weg gegangen ist sämtliche Publikumsansprachen rauszuschneiden. Damit wirkt Frontmann Holly noch holziger als es ihm ohnehin schon angekreidet wird, und die Stimmung ist teilweise deutlich ernster als man es von dieser Band kennt. Immerhin ist der Soloauftritt von Gast-Keyboarderin Leandra (JESUS ON EXSTASY) noch dringeblieben, in dem sie den Song „Angeldeamon“ aus dem kürzlich erschienen „Metamorphosis“ spielt.
Überraschenderweise ist auch die Dokumentation auf der zweiten DVD ziemlich spannend. ZWar hat man zugunsten einer Spielzeit von anderthalb Stunden auch die eine oder andere Länge reingestreckt, aber was die Bandmitglieder zu erzählen haben kann definitiv über das eine oder andere Bier hinweg unterhalten. Ebenfalls sehr angenehm ist der oben erwähnte Auftritt auf dem Wacken Open Air 2007. So hört man die Nummern auch mal in der ursprünglichen Version und kann sich an eigene Festivalerinnerungen mit der Band zurückdenken.

Damit steht fest: Selbst wenn man der Band irgendwas Böses wollen würde, ist das DVD-Paket einfach viel zu gut um von der Gothic- und Mittelalterszene ignoriert zu werden. Mit dem was hier alles zu hören ist, hätten andere Bands locker drei DVDs gefüllt, und das vermutlich mit nicht halb so viel Elan. Demenstsprechend solle das Doppelpack auch der CD-Version des Konzertes vorgezogen werden, die im Vorfeld veröffentlich wurde und aus einem zusammengewürfelten Mitschnitt von 16 der Songs besteht.

18.08.2008

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