Limbonic Art - Ad Noctum Dynasty Of Death

Review

(Man verstehe mich nicht falsch, ich wäre der letzte, der Stilwechseln bzw. Experimenten etablierter Bands grundsätzlich kritisch gegenüber stehen würde:) IMMORTAL spielen seit neustem Heavy-Metal – nur deathiger, ansonsten nicht minder tun es EMPEROR (weit fern einstiger Intensität) – ULVER frönen trip-hoppigem Ambient und was weiß ich noch was – ABIGOR nervten zuletzt mit übel produziertem Krach – BURZUM klimpern uninspirierte Knastmusik… aber welch Aufatmen! Da sind ja noch die „großen“ LIMBONIC ART, die beweisen wollen wie ihr symphonischer BM anno 1999 zu klingen kann. Derart euphorisiert legte ich die CD ein, genoß das allzu kurze Intro und mußte mich bald unwillkürlich fragen: „Welche Gruppe soll das denn bitteschön sein?!“. Ich kann es nicht einordnen. Ganz dominant ist jedenfalls ein lärmiges Gehämmere – ein scheppernder, ganz mies programmierter Drumcomputer, der alle Ansätze von Musik zunichte haut. Beim Keyboard kann man nur vermuten, daß es absichtlich so nahezu unhörbar abgemischt wurde, weil das wenige Hörbare einfach nur phantasielos klingt. Leider hat auch die verschwommene E-Gitarre, sofern sie mal vom Rest zu trennen ist, nur furchtbar Belangloses zu bieten (nichts allgemein gegen deathige Riffs). Ja, die Produktion ist schlechter noch als beim ansonsten genialen Debut, katastrophal also. Was da an gleichklingendem Matsch mit diesen höchstens 8 Spuren angestellt wurde, versprüht nicht mal Undergroundcharme, höchstens Dilettantismus. Die vielschichtigen Intros von früher, für die „bombastisch“ teilweise kein Ausdruck war, sind in dieser Form, wie auch Morfeus pathetischer Gesang, komplett verschwunden. Abwechslungsreichtum war(!) Hauptattribut der ersten beiden Meisterwerke, auch war Daemons Geschrei auf dem innovativen Debüt noch genial verzweifelt, wurde dann auf „In Abhorrence…“ kraftloser und ist hier enorm schwach und störend – klang auf „Epitome Of Illusions“ teilweise schon mehr nach einer Kröte. Aber wie ist möglich, daß die Kompositionen aus Demozeiten besser produziert, ausgereifter und vielmals beeindruckender klingen als dieses… Spontane – Strukturlose – kaum Erträgliche – nicht Dunkle, sondern einfach nur stumpf Aggressive. Auch daß sich der Nocturnal Art-Promowisch mit keiner Zeile dem neuen Album widmet, sondern es beim Herumreiten auf der glorreichen Bandhistorie beläßt, bestätigt mich darin hier eine ganz herbe Enttäuschung, die nur mit vollkommenem Musikalitätsverlust, Schöpfungstief und extremen Zeitdruck zu erklären ist, vorliegen zu haben.

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04.10.1999

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11 Kommentare zu Limbonic Art - Ad Noctum Dynasty Of Death

  1. Erik Herrmann sagt:

    So langsam frage ich mich, ob die Welt nur noch von Warmduschern bevölkert wird. Allerorten dieses arme Gejammere…"och, die Keyboards sind weg"…blablabla.
    Der Höhepunkt der Ahnungslosigkeit ist aber dieses seltsame Geschreibsel, was Ihr als Review bezeichnet.
    Der werte Autor sollte entweder über ein Hörgerät nachdenken oder sich eine neue Anlage kaufen. Vielleicht würde es schon helfen, wenn er die Technoeinstellung aus dem Equalizer schmeißt. Dann würde er auch hören, daß LIMBONIC ART die beste Scheibe des Jahres veröffentlicht haben. Bombastischer und kraftvoller als je zuvor, nur daß der Bombast heutzutage mit der Klampfe erzeugt wird. Stumpf kann diese Platte jedenfalls nur der Volldepp nennen, der selbst zu stumpf ist , die lodernden Emotionen nachzuvollziehen.

    10/10
  2. Primus Atrorum sagt:

    Ich kann mich Erik nur anschließen, was ich aber noch mehr zum KOTZEN finde, ist der Kommentar zu Emperor und Ulver. Emperors neue Platte ist schlichtweg GENIAL, aber wenn zwei Gitarren, die statt Powerchords ultrafiligrane Melodien spielen, das Musikverständnis des Autors übersteigen, wäre er vielleicht mit Dimmu Borgir besser bedient. (Mit Ulver fang ich gar nicht erst an, okay, außer dass es eine der atmosphärischsten, innovativsten Platten der letzten Zeit ist, aber egal!) Also, nochmal den eigenen Musikgeschmack überdenken und in Zukunft vielleicht lieber Kritiken über Dimmu Borgir schreiben, die haben nämlich Keyboards und klaren Sound, oder sollte ich sagen, die sind massentauglich und für jeden Vollidioten noch hörbar? Also bitte, lasst halt Leute die CD-Kritiken schreiben, die zumindest ansatzweise verstehen, was Black Metal ist und was in der Szene so passiert, hm??!!

    9/10
  3. rol sagt:

    um alles vorwegzunehmen: ad noctum- dynasty of death ist mit abstand die BESTE platte, die limbonic art herausgebracht haben. es ist sogar meiner meiner meinung nach die BESTE platte, die anno 2000 überhaupt auf dem markt erschienen ist. ich verstehe die plattenkritik nicht so richtig. der werte herr autor leidet wahrscheinlich an schweren hörschäden oder hat kurz vor dem genuss dieser scheibe wohl einen hörsturz erlitten… anders kann ich mir den kommentar zu oben genannter cd nicht erklären. die produktion ist absolut druckvoll und geil, die gitarren sind fett, die stimme strotzt nur so von bosheit und die keyboards sind zwar verschwindend leise, aber gerade das -finde ich- macht doch den reiz der platte aus. es ist wirklich schade, dass solch eine großartige band von manchen idioten so runtergemacht wird…

    10/10
  4. Astaroth sagt:

    Ich glaube zu dem review wurde schon genug gesagt, kann mich da meinen vorrednern nur anschliessen, dem Reviewer kann will ich hier noch eine empfehlung mitgeben: wenn du unbedingt reviewen willst probiers mal mit http://www.bravo.de aber bitte nicht Black Metal Jetzt zur CD: Die Produktion ist genau richtig, druckvoll aber schön rauhe Gitarren und nicht überproduziert. Das Material ist grossartig, immernoch symphonisch aber sehr viel agressiver als auf den beiden Vorgängern. In sachen gesang gehen LA den selben Weg ohne aber die Verbindung zur Melodie zu verlieren. Die Lieder langweilen trotz überlänge an keiner Stelle. So muss Black Metal klingen!

    9/10
  5. Raventhird sagt:

    äähmm, arbeitet ihr allem am Presslufthammer oder was das ihr die CD gut findet. Ich liebe Black Metal im allegemeinen und besitze bestimmt hundert BM Alben und bis vor dieser Platte WAREN Limbonic Art auch meine grosse BM-Hoffnung nach dem Ende von Emperor. Aber das hier ist nur noch Schrott. Uninspiriertes Drauslosgehämmere. Da klingt am Ende der Presslufthammer noch besser. Also kurz: Der Reviewer der Scheibe hat es auf den Punkt gebracht. Wer die Platte ernsthaft gut findet, dem muss ich einen gegen Null gehenden Musikgeschmack und IQ attestieren, sorry.

  6. el_siggi sagt:

    ich gebe zu, als ich die cd zum ersten mal hörte war ich geschockt. aber nach und nach kam dann der alte LA-Charme zurück und mittlerweile finde ich die cd fast so gut wie moon in the scorpio (mein LA-fave). ad noctum ist vielleicht ANDERS als die vorgänger aber deshalb nicht SCHLECHT!!

    8/10
  7. Anonymous sagt:

    Ich wüsste gerne, ob der Autor die CD überhaupt vor dem Schreiben des Reviews gehört hat. Weder ist hier auch nur die Spur einer schlechten Produktion erkennbar, noch sind die Riffs belanglos, auch die vocals strotzen nur so von Bosheit und emotionaler Tiefe. Von " Ad Noctum Dynasty of Death" geht eine intensive Energie aus, welche auch unter anderen Limbonic Art Veröffentlichungen ihres Gleichen sucht. Manche sollten eben das review-schreiben aufgeben, oder mal zur Abwechslung zum Hörgerät greifen. Oder die richtige CD in den player legen. Hauptsache nicht so einen Mist fabrizieren…

    Widerspruch auf ganzer Linie!

    9/10
  8. Matthias sagt:

    Was ist das denn bitte für ein Review? geschmack hin und her, aber LIMBONIC ART genau dafür zu degradieren, wofür sie stehen ist eine ziemliche wucht. Mehr gibt’s kaum zu sagen. Hören, abgehen und cool finden.

    9/10
  9. Anonymous sagt:

    Eine Offenbarung. Zertrümmert immernoch 99% der heutigen BM-Generation der Marke Shining und Konsorten den Schädel. "Ad Noctum" ist die einzige "suizidale" BM-Scheibe die funktioniert…und wie!!!

    10/10
  10. cookie sagt:

    Die Black Metal Reviews von Metal.de dürfen getrost in die Tonne getreten werden…

    5/10
  11. Se Wissard sagt:

    Sowohl Rezension als auch Kommentare sind heutzutage durchaus lustig zu lesen. Da wurde verbal schon ordentlich in die Goschen getreten.
    Letztendlich hat das Album die Zeit so gut überstanden, dass ich auch heute noch sagen würde, dass es die letzte wirklich essentielle Platte von Limbonic Art ist. Danach war es gut, aber nicht lebensnotwendig.

    Aber, es fehlt leider das Debüt in euren Rezensionen. Da hoffe ich doch auf einen Blast From the past 🙂

    9/10