Loathe - The Cold Sun

Review

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Die sprießende Pflanzenwelt, die ersten warmen Sonnenstrahlen und gute Laune wohin der Blick fällt. Alles Dinge, die das LOATHE-Debütalbum „The Cold Sun“ im Keim zu ersticken droht. Der Hybrid aus, im weitesten Sinne, Metalcore, New Metal und Synthie- sowie Prog-Elementen erschafft ein derart düsteres Klangbild, dass an Frühlingsgefühle oder sommerliche Temperaturen gar nicht zu denken ist. Im Gegenteil, die Briten drohen einen zu überrollen, zu zermürben und zeitweise in eine ungewisse Zukunft blicken zu lassen.

„The Cold Sun“ verdunkelt die Welt in gut 35 Minuten

Dass „The Cold Sun“ dabei nur auf knapp 35 Minuten kommt, wirkt dabei wie ein Segen. Denn der Grundtenor aus tiefgestimmten Gitarren, groovendem und gleichzeitig zermalmendem Midtempo drückt gewaltig auf die Stimmung. Die Mundwinkel reißen LOATHE auch nicht mit großartigem Klargesang oder emotionalem Geschrei nach oben. Im Gegenteil, der emotionale Faktor wiegt einen in kurzer Sicherheit, bis es wieder zurück in die postapokalytpischen Tiefen geht. Interessanterweise erinnern LOATHE in solchen Momenten gerne mal an die ARCHITECTS – wenn man einen Vergleich sucht, hier liegt er auf dem Silbertablett.

Davon abgesehen sind die Jungs aus Liverpool durchaus auf eigenen Pfaden unterwegs. Sie schmuggeln dem bleiernem, manchmal auch djentigen Klängen ein paar sterile Synthies unter und zeichnen so ein unangenehmes Bild von der menschlichen Zukunft. Bestärkt wird dieses Düsterszenario von Synthie-Instrumentals, die „The Cold Sun“ einen kleinen Sci-Fi-Touch mitgeben. Besonders gelungen ist das in „The Ommison“ (das schon Darkwave-Züge annimmt) oder im Outro „Babylon“.

LOATHE haben eine musikalische Idee und setzen diese konsequent und spannend um

Klingt alles, als wären LOATHE eine unbequeme Band, und genau das trifft auf „The Cold Sun“ zu. Aber, die Mixtur ist faszinierend und die gewünschte Stimmung erschafft der klangliche Mix spielend. Mitunter allerdings wirken die abgehakten, komplexen Strukturen zu fordernd und ziehen den Trip in die Länge. Aber wenn hier zukünftig noch etwas mehr Klarheit reinkommt, oder besser gesagt Spannung über die volle Distanz, sind LOATHE zu Großem fähig. Als Debütalbum ist „The Cold Sun“ beachtenswert und zeugt von einer musikalischen Idee, die über gängige Genre-Trademarks hinausgeht und vielleicht sogar deswegen für Verächter moderner Sounds spannend sind – Adieu Frühjahr!

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11.04.2017

Chefredakteur

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