Lody Kong - Dreams And Visions

Review

LODY KONG hätten mit „Dreams And Visions“ keinen besseren Titel für ihr erstes Album finden können. Die beiden Cavalera-Sprößlinge an den Taten ihres Vaters und Onkel zu messen, wäre sicher unrealistisch. Aber selbst gemessen am durchschnittlichen Levels eines Debüts, kann der erste Streich nicht überzeugen. Zuerst fällt auf, dass LODY KONG sich massiv am bereits bekanntem Sound orientieren, viele versteckte und offensichtliche Querverweise pflastern den knapp 32-minütigen Weg auf „Dreams And Visions“. Zusammenfassend lassen sich die Heroen des Neunzigerjahre Punk, Grunge und Nu Metal heraushören, was für eine Band mit diesem Altersdurchschnitt überraschend ist. Die Orientierung am Sound der Hochzeit des Papas scheint also sehr ausgeprägt zu sein.

Das schleppende „Some Pulp“ ist einer der überzeugenden Momente, aber vollkommen aus der Zeit gefallen und deshalb komplett befreit von jeglicher Innovation. Gleiches gilt für „Topaz“, ein verkrustetes und minimal aufgebautes Punk-Rock-Stück, das auf NIRVANAs „Bleach“ wirklich nicht negativ aufgefallen wäre. Grundsätzlich machen die Jungs auch keinen wirklich schlechten Job. Zyon Cavalera sticht als guter und technisch versierter Drummer hervor, lässt aber auch die eigene Note schmerzlich vermissen. Gleiches gilt für die markante Stimme von Igor. Er singt zehrend und kratzig, klingt aber eben am Ende doch wie die mittelmäßige Kopie. Er mag wütend sein, aber für einen wahren Sturm verfügt er (noch) nicht über ausreichend Volumen und Dominanz. Stellenweise entgleitet im auch der Rhythmus und er singt unangenehm gegen den Rest von LODY KONG an. Gitarrist John und Bassist Shea lassen die Saiten knallen, die Riffs sind simpel, aber zweckdienlich. LODY KONG klingen vereinzelt donnernd und leider oft einfallslos. Der drückende Sound hebt das Material letztendlich vom Schülerband-Niveau zumindest noch eine Stufe höher.

Es gelingt am Ende nicht eigene Marken zu setzen, denn durch die ständigen Zitate wird immer wieder überdeutlich, dass bei LODY KONG die Cavaleras – real oder im übertragenen Sinne – mitmischen. Die Verlockung eher zu den Originalen zu greifen, ist dementsprechend groß. So bleibt „Dreams And Visions“ ist leider genau das, ein Traum und eine vage Vision. An beidem gilt es dringend zu feilen, Substanz und Taten müssen her. Taten und etwas mehr „Fuck you!„, das von Herzen kommt.

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14.04.2016

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