Loudblast - Frozen Moments Between Life And Death

Review

Einst gehörten sie zur Speerspitze des französischen Death Metals – oder sie waren zusammen mit MASSACRA und MERCYLESS die Alleinunterhalter, ganz wie man es sehen mag. Fakt ist aber, dass LOUDBLAST als einzige dieses Triumvirats übriggeblieben sind (auch wenn MERCYLESS sich gerade reformiert haben sollen). Und gegenüber der jungen Garde können sie mittlerweile ihre ganze Erfahrung ausspielen, immerhin sind LOUDBLAST seit über 25 Jahren am Start.

Dies beweist ihr neues Album „Frozen Moments Between Life And Death“, das dieser Tage via XIII Bis Records erscheint. Zunächst: Wer den Bandklassiker „Sublime Dementia“ noch im Ohr hat, wird eventuell enttäuscht sein, denn dies ist nicht die von LOUDBLAST eingeschlagene Richtung. Vielmehr klingt „Frozen Moments“ erst einmal wie ein Album Mitte der Neunziger: Die Gitarren sind vergleichsweise luftig abgemischt und drücken nicht so gnadenlos wie bei einer puren Death-Metal-Produktion. Passend dazu verzichtet Frontmann Stéphane Buriez bei seinem Gesang auf allzu tiefe Grunzer und klingt vielmehr rauh und kontrolliert. Wenn ich aber sage, das Album klänge wie eine Death-Metal-Produktion Mitte der Neunziger, so schließt das nicht die Hypothek der Orientierungslosigkeit der damaligen Zeit mit ein: „Frozen Moments Between Life And Death“ ist vielmehr ein selbstbewusstes Album, auf dem die Band nur eben nicht um seiner selbst willen das Gaspedal durchtritt. Und es ist wahrscheinlich ein Album, das nicht nur bei beinharten Death-Metal-Fans Anklang finden wird.

So beginnt bereits der Opener und Titeltrack gemäßigt und baut kontrolliert seine Spannung auf. Zwischendurch dürfen zwar Double-Bass-Drums nicht fehlen (sogar für eine kurze Blast-Passage ist Platz), aber die Qualitäten des Songs und des gesamten Albums liegen eben woanders. Das folgende „Neverending Blast“ und „Emptiness Crushes My Soul“ beziehen ihre Power vielmehr aus den differenzierten Gitarrenfiguren, und das schließt einige virtuose Leads mit ein. Gemäßigtes Tempo? Nicht unbedingt, denn im rechten Moment sind LOUDBLAST zupackend genug („Towards Oneness“, „Hazardous Magic“), ja sogar richtig flott („The Bitter Seed“). Und dass mit „To Bury An Empire“ noch ein großartiges Instrumental (mit überragenden Gitarrenleads) am Ende steht, garantiert Spannung bis zum Schluss.

LOUDBLAST haben somit alles richtig gemacht, ihre gesamte Erfahrung in die Waagschale geworfen und ein Album vorgelegt, dem man seine Reife anhört. „Frozen Moments Between Life And Death“ klingt erwachsen, über einen längeren Zeitraum gewachsen und differenziert – es ist definitiv kein Album, das die Band vor zwanzig Jahren hätte hervorbringen können. Was die Band heute damit erreichen kann, steht auf einem anderen Blatt – aber zumindest hat sie ein richtig gutes Werk vorgelegt, und dafür gebührt ihnen zumindest Anerkennung. Bleibt abzuwarten, ob MERCYLESS ebenfalls in der Lage sind, mal wieder etwas Vernünftiges auf die Beine zustellen…

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04.05.2011

- Dreaming in Red -

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1 Kommentar zu Loudblast - Frozen Moments Between Life And Death

  1. Matthias sagt:

    Langweilig von vorne bis hinten.

    5/10