Madder Mortem - Where Dream And Day Collide (EP)

Review

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Puh. Bevor ich zum eigentlich Interessanten – nämlich der „Where Dream And Day Collide“-EP von MADDER MORTEM – komme, muss ich erst meinem Ärger Luft machen: Die Online-Promo von FATdrop/Peaceville ist klanglich eine ziemliche Frechheit. Die mp3-Dateien – die es wohlgemerkt nur als Stream gab(!) – sind dermaßen beschnitten, dass ich nicht nur beim Anhören der fünf Stücke deutlich weniger Freude hatte als sonst (zumindest für MADDER MORTEM-Verhältnisse), sondern mich nicht einmal in der Lage sehe, die EP mit einer Punktwertung zu versehen. Das ist ziemlich schade, denn für mp3-Bitraten können MADDER MORTEM ziemlich wenig.

Aber konzentrieren wir uns auf das musikalisch Wesentliche, so verschandelt es auch sein mag. Zwei der fünf Songs auf „Where Dream And Day Collide“ sind der Titelsong, in Single- und Album-Version; über Sinn oder Unsinn dieser Dinge kann man streiten – ich als Kenner und großer Fan des 2009er-Albums „Eight Ways“ kann diesen beiden Stücke jedenfalls wenig (mehr) abgewinnen, auch wenn genannter Song eins der emotionalen Highlights des Albums ist. Interessanter ist da schon das auf der EP enthaltene Video von Christian Ruud zur Single, das mich durch seine ansprechenden Animationen begeistern konnte.

Ob dieses Video allein einen Kaufanreiz darstellt? Ich weiß es nicht. Zum Glück finden sich aber auch noch drei bisher unveröffentlichte Songs auf der gut zwanzigminütigen EP: „Jitterheart“ und „The Purest Strain“ sind sich rhythmisch sehr ähnlich und zeigen beide eindrucksvoll, was MADDER MORTEM so gut, wenn nicht gar als einzige Band, beherrschen: Hier fahren die Norweger die komplette Bandbreite an Emotionen auf – zum vermeintlich tänzelnden triolischen Rhythmus gesellen sich siebensaitige Gitarrenwände und Agnetes unfassbar variables Organ. Wirklich sehr gekonnt. Abgerundet wird die EP durch „Quietude“, das seinem Namen alle Ehre macht und sehr ruhig, fast zerbrechlich daherkommt; „All I Know“ oder die erste Hälfte vom „Desiderata“-Übersong „Hangman“ sind nicht allzu weit weg, aber auf der Härteskala immer noch ein paar Sprossen weiter oben.

Zusammenfassend bietet die EP drei neue Songs in gewohnter MADDER MORTEM-Qualität (vorausgesetzt, die klingen auf der fertigen EP so viel besser als die Promo wie der Titelsong im Vergleich zum Album) und ein bereits bekanntes Stück, das immerhin durch ein schönes Video aufgewertet wird. Ob das nun den Kauf rechtfertigt, weiß ich aber immer noch nicht. Ich denke, ich warte lieber auf das nächste Album…

26.04.2010

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