Meniscus - Absence Of I

Review

Die australischen Postrocker MENISCUS gründeten sich im Jahr 2005. Bislang stehen für die Herrschaften aus Sydney zwei Veröffentlichungen auf der Habenseite: die EP „Absence Of I“ und das Full-Lenght-Debüt „War Of Currents“. Erstere Scheibe wird nun als Re-Release unter das Postrock-Volk gebracht. Im Vergleich zum Original findet sich zusätzlich der knapp elfminütige Titeltrack auf der Platte, was die Spielzeit am Ende auf knapp 50 Minuten ausdehnt.

Musikalisch gehen die vier Australier über weite Strecken den gängigen Postrock-Strickmustern nach, sprich: Clean-Gitarren mit üppig Delay, verträumte Melodien innerhalb des Moll-Tonbereichs und ausladende Spannungsbögen. Flankiert werden die ruhigeren Parts von teils sehr erdigen, eindringlichen Gitarreneruptionen, Gesangs-Samples kommen nur äußerst spärlich zum Einsatz. Ein Sonderlob verdient sich weiterhin Schlagwerker Cameron Brennan, der den Songs mit seinem abwechslungsreichen und punktgenauen Spiel den nötigen Drive verleiht.

Der neu hinzugekommene Titeltrack ist ein absoluter Gewinn für die Platte. Der Song baut sich Genre-typisch zunächst behutsam auf, das Hauptthema wird dabei immer deutlicher herausgearbeitet, bevor in der Mitte des Tracks ein kurzer und intensiver Ausbruch erfolgt, bei dem hörbare Metal-Anleihen durchklingen. Im verspielten Schlusspart kehrt man dann zum Ausgangspunkt des Songs, dem Hauptthema, zurück. Dennoch – und das ist der Hauptkritikpunkt – die ganz großen, packenden Momente sind auf „Absence Of I“ eher rar gesät. Natürlich gibt es jene ergreifende, eindringliche Augenblicke, beispielsweise im angesprochenem Titeltrack sowie im Schlusspart von „Idiot Savant“ oder dem sehr dynamischen „Pilot“. Die restlichen Songs, insbesondere der Schlusstrack „Far“, plätschern eher vor sich hin, wobei atmosphärisch zwar einiges geboten wird, die letzte Konsequenz in der Melodieausarbeitung jedoch oftmals fehlt.

So ist „Absence Of I“ letztlich ein gutes, aber eben kein herausragendes Postrock-Album. Da lege ich Liebhabern des Genres eher das 2011er Full-Lenght „War Of Currents“ ans Herz, auf dem die Australier jene kompositorische Reife an den Tag legen, die ich hier noch kritisieren muss. Für Fans der Truppe sicherlich dennoch ein Pflichtkauf, alle anderen sollten das Teil vorher erst einmal antesten. Den Titeltrack gibt’s auf der Bandcamp-Seite übrigens als kostenlosen Download.

26.02.2013

Der metal.de Serviervorschlag

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