Metsatöll - Ulg

Review

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Weitgehend unbemerkt von der mitteleuropäischen Metalöffentlichkeit haben die estnischen Folk-Metaller METSATÖLL in den vergangenen Jahren nicht weniger als vier Alben aufgenommen. Dabei genießt die Band in ihrer Heimat durchaus einiges Ansehen: So traten sie beispielsweise 2007 zusammen mit dem estnischen nationalen Männerchor auf (was auf ihrem Livealbum „Curse Upon Iron“ dokumentiert ist), ein gleichzeitig ambitioniertes wie aufwendiges Projekt. Seit ihrem letztjährigen Album „Äio“ haben jedoch sie Spinefarm Records als Partner an ihrer Seite, und das sollte ihnen zusammen mit ihrem neuen Album „Ulg“ doch zu mehr Aufmerksamkeit in unseren Breiten verhelfen.

Denn „Ulg“, das sei vorweggenommen, ist ein mehr als solides Folk-Metal-Album. Ein deutlicher Pluspunkt des Albums ist es, dass der Metal-Anteil äußerst prominent in Szene gesetzt wird (beispielsweise im Opener „Sõjasüda“), während die Folk-Parts nie zu einnehmend sind. Hier setzen METSATÖLL häufig Flöten und Pfeifen ein, aber, wie gesagt, in einem erträglichen Maß: Anstatt die Songs zu überladen, gibt es mit dem Intro „Agu“ und „Isata“ zusätzlich zwei reine Akustikstücke, die das Album geschickt auflockern. Auf der anderen Seite stehen Songs, wie „Küü“, „Kivine Maa“, „Kahjakaldad“, „Tormilind“ oder der Titeltrack „Ulg“, die lieber einmal die Metal-Faust in die Höhe recken – mal ganz bildlich gesprochen.

Erwähnenswert sind auch die netten mehrstimmigen Vokalarrangements (damit haben sie, wie oben erwähnt, ja Erfahrung), die den sehr eigentümlichen Gesang ergänzen: Eigentümlich, weil METSATÖLL – wie die Songtitel nahelegen – in ihrer Landessprache singen. Das klingt mal niedlich, mal ungehobelt, vor allem da Frontmann Markus Teeäär nicht der großartigste Sänger auf Erden ist. Macht aber nichts, denn das macht die Musik der Esten natürlich auch unverwechselbar. Abgerundet wird der positive Eindruck des Albums durch den natürlichen und transparenten Sound. Kurzum, wer gut gemachten Folk-Metal mag und vor ein wenig Exotik nicht zurückschreckt, kann mit „Ulg“ eigentlich nichts verkehrt machen.

17.11.2011

- Dreaming in Red -

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