Miseration - Tragedy Has Spoken

Review

Christian Älvestam dürfte den Meisten als Ex-Frontmann von SCAR SYMMETRY und Sänger bei TORCHBEARER bekannt sein. Aber zudem meldet sich der Ausnahmesänger mit seiner Band MISERATION auf der Bühne zurück, denn diese beehren uns mit ihrem Drittwerk “Tragedy Has Spoken“. Der Schatten der Vergangenheit Älvestams ist zumindest für mich extrem groß, wodurch sich natürlich in gewisser Weise die Frage stellt, ob es MISERATION mit dessen früherem Brötchengeber aufnehmen kann.

Und um es gleich vorweg zu sagen: Bedingt ja, aber auf “Tragedy Has Spoken“ ist wahrlich nicht alles Gold, was glänzt. Zu chaotisch und unstrukturiert prügeln die zehn Stücke über einen her und sorgen so erstmal für eine gehörige Überbeanspruchung des Hörorgans. Dies liegt neben der für meinen Geschmack zu sterilen und herzlosen Produktion zum Großteil an den Kompositionen selbst, da diese alles andere als leicht zugänglich sind. Aber auch nach einer längeren Eingewöhnungsphase kristallisiert sich mit “On Wings Of Brimstone“ nur ein einziger wirklich hervorstechender Song heraus. Alle anderen Tracks rasen wie ein Schnellzug einfach nur so am Hörer vorbei. Zwar wird man unweigerlich von der Wucht plattgewalzt, aber besondere Akzente oder Aha-Effekte sucht man vergebens. Dass das Potential vorhanden gewesen wäre, aber nicht wirklich ausgenutzt wird, zeigt beispielsweise “Ghost Barrier“ recht eindeutig. Hier werden eine Menge safftiger Riffings und viel Energie freigesetzt, aber letztendlich fehlt es am Ende wieder an dem gewissen Etwas, um sich der Musik nochmal hinzugeben. Ebenso wird auch weitestgehend auf cleane Gesangspassagen verzichtet, was MISERATION letztendlich genau die dringend nötige Abwechslung beschert hätte. Dies ist wirklich schade, denn bei all der spielerischen Klasse aller Musiker wäre hier sicher mehr drin gewesen.

Alles in Allem kann man MISERATION eine äußerst solide Leistung nicht absprechen, aber für mehr fehlt einfach das gewisse Etwas. Da reißt auch Älvestams grandioses Organ nichts mehr heraus. Ein wenig mehr Abwechslungsreichtum wäre schön gewesen, aber Fans von skandinavischen Death Metal sollten für “Tragedy Has Spoken“ mal ein Ohr riskieren.

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02.07.2012

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