Mojo Jazz Mob - Pacific Daybreak – Broken Nights

Review

Kurzes Brainstorming. Was assoziieren wir mit dem rechts zu sehenden Albumcover? Einer Statue, die einen trauernden Engel darstellt, am von untergehender Sonne beleuchteten Palmenstrand? Wenn das keine Montage ist, könnte die Aufnahme von einem besonders chilligen Westcoast-Friedhof stammen. Blödsinn.
Und dann der Schriftzug „Mojo Jazz Mob“. MOJO JAZZ MOB. Drei Worte, die in der unmetallischen Musik wenig Seltenheitswert besitzen. Mojo Club, Jazz, PHUNK M.O.B – bei längerer Überlegung würde wohl jeder weitere Beispiele für Vertreter zeitloser (Club-) Musik finden. Und hiermit völlig falsch liegen.

Denkt man jedoch an die 70s-beeinflussten Crossoverpioniere STUCK MOJO, BLACK SABBATHs Album „Mob Rules“ und daran, „mob“ das englische Wort für einen randalierenden Pöbelhaufen ist, befindet man sich bei der begrifflichen Herleitung dieses ungewöhnlichen Bandnamens auf der richtigen Spur. Denn MOJO JAZZ MOB spielen Stonerrock, der selbst Szenegrößen wie den SPIRITUAL BEGGARS, UNIDA, KYUSS, SLO BURN oder den niederländischen Steingöttern 7 ZUMA 7 gefallen dürfte. Die kalifornischen SONS OF OTIS sowie LOS NATAS nahmen den Mob sogar mit auf Tour, was in Szenekreisen einer Seligsprechung verdammt nah kommt! Witzigerweise stammen MOJO JAZZ CLUB weder aus Skandinavien noch aus einer US-amerikanischen Wüstenregion, sondern aus dem eher beschaulichen Münsterland.

Auf „Pacific Daybreak – Broken Nights“, ihrem nach zahlreichen Samplerbeiträgen und diversen EP-Veröffentlichungen ersten Album, zeigen die Westfalen, wie Stonerrock geht. Aus Rotz, Dreck, und Schweiß, veredelt mit hypnotischen Beats, unerwarteten Melodien und Power ohne Ende braten sie uns 12 Titel um die Ohren- fäääätt!
Im Gegensatz zu vielen Kollegen klingen MOJO JAZZ MOB bei all ihrer Energie nie stumpf lospolternd, sondern immer dynamisch und abwechslungsreich. Auch wenn Szenepuristen, die – wenn überhaupt – in Schlaghosen duschen, es nicht glauben mögen: Stonerrock kann zeitgemäß klingen und gleichzeitig Spaß machen. Hammer!

Schade, dass die etwas pappige Aufmachung und das spärliche Booklet (quasi Sparbuch, höhö) den tollen Eindruck des Albums etwas schmälern, sonst hätte es volle Punktzahl gegeben.
Lieber MOJO JAZZ CLUB, wenn Ihr Euer aktuelles Niveau auch auf dem nächsten Album haltet und das dann noch schöner verpackt um’s Eck kommt, stelle ich hiermit ganz vorsichtig eine zahlenmäßige Steigerung in Aussicht!

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07.11.2008

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