Mordant - Black Evil Master

Review

Das Motiv des Covers zu „Black Evil Master“, dem zweiten Album der Schweden MORDANT, sorgt bei halbwegs mit dem schwarzen Thrash Metal der 80er-Jahre Vertrauten für ein Déjà-vu. Richtig, SEPULTURA verwendeten den Satan, der sich einer Kathedrale bemächtigt, 1985 schon in eindeutig eindrucksvollerer Ausführung für ihre erste EP „Bestial Devastation“.

Doch MORDANT frönen im Gegensatz zu ihrem Erstwerk nicht mehr nur den frühen Tagen oben genannter Brasilianer, SARCÓFAGOs, VENOMs oder BATHORYs, sondern geben mittlerweile einen besonders dicken Schuss düsterer Melodien im Stile ihrer Landsmänner NECROPHOBIC hinzu. Der Ansatz ist gar nicht so uninteressant, die Ausführung aber dann leider doch nicht überzeugend. Woran das liegt? Bei klarem, nichts verbergen wollendem Klang verspürt man nicht mehr viel von der angenehm dilettantischen Ruppigkeit der 80er-Jahre-Vorreiter – den auf dem 2004er-Debüt „Memento Mori“ und dem schon melodischeren 2008er-Demo „Back From Hell“ noch deutlich hörbaren Enthusiasmus scheinen MORDANT fast völlig verloren zu haben. Zudem haben sie weder Leads noch Kompositionen im Gepäck, die an die finstere Erhabenheit der populärsten Black/Death-Metal-Kapellen ihrer Heimat heranreichen.

Mit dem das nur 30-minütige Werk vielversprechend eröffnenden Titelstück präsentiert der Fünfer zwar gleich einen hymnischen Ohrwurm, hat damit seine besten Truppen aber bereits in die Schlacht geworfen. Dunkelheit schleicht sich an, wenn in „Daemones Luciferi“ beschwörende Stimmen aus dem Hintergrund anheben und auch der überwiegende Rest der Nummern ist eigentlich ganz gut genießbar, nur wirkt vieles zu gewöhnlich und sauber, nicht besessen genug. Einzig bei den wütendsten Attacken „Retaliation Form The Dark“ und „Total Inferno“ will dieses Gefühl etwas verfliegen.

Das 2008er-Demo „Back From Hell“ hat mit seiner erstmals deutlich melodischeren Note gezeigt, was für MORDANT mit „Black Evil Master“ möglich gewesen wäre. Am Ende mangelt es der zweiten Langrille im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen aber über weite Strecken an Feuer, an schwarzer Passion, was sich zusammen mit der etwas zu weichen Produktion sowie den schlicht und einfach nicht berauschenden, oft repetitiv wirkenden Leads zur Mängel-Dreifaltigkeit aufaddiert.

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12.01.2012

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