Mortemia - Misere Mortem

Review

Wir schreiben das Jahr 2010, seit knapp zwei Jahrzehnten bereichert Morten Veland die Metal- und Gothic-Szene mit seinen Kompositionen – TRISTANIA und SIRENIA dürften den meisten Gothic-Metal-Fans ein Begriff sein. Am 26. Februar 2010 wird das Debütalbum Mortens neuen Projekts MORTEMIA das Licht der Welt erblicken, um sogleich die Dunkelheit in den Herzen der geneigten Hörerschaft zu vertiefen. „Misere Mortem“ entführt den Hörer in eine Welt dunkler Emotionen, die Abgründe der menschlichen Seele, ohne dabei in Depression oder gar Lethargie zu verfallen.

Im Gegensatz zu den schon erwähnten anderen Bands Mortens erhebt bei MORTEMIA keine Frau ihre Stimme sondern der Meister selbst steht am Mikrofon. Seinen dunklen und zum Teil fiesen Growls stehen dramatische Chorpassagen gegenüber, so wie den kraftvollen Gitarrenriffs opulente Orchesterarrangements entgegengesetzt werden. Durch diese Wechselspiele erzeugt Morten eine Dynamik, die die Songs davor bewahrt, auf Grund ihrer klaren Strukturen, in Eintönigkeit abzudriften. Klingen die Tracks beim ersten Hören noch recht ähnlich, offenbaren sich bei mehrmaligem Hören Feinheiten, die „Misere Mortem“ zu einem spannenden und tiefgründigen Album machen.

Abgesehen von den Chören, die in den französischen Sound Suite Studios aufgenommen wurden, fanden die Aufnahmen von „Misere Mortem“ in Mortens eigenem Studio in Stavanger statt. Morten fungierte dabei nicht nur als Produzent, Mixer und Tontechniker sondern übernahm alle Programmierungen und spielte auch die Gitarren selbst ein. Ein klassisches Ein-Mann-Projekt also, das aber nicht daran krankt ein Ein-Mann-Projekt zu sein.

Mit „Misere Mortem“ hat Morten Veland ein akustisches Schauermärchen geschaffen, das perfekt ist für die ausklingende dunkle Jahreszeit, die man mit diesem Album ein wenig verlängern kann. Jene, die sich bei SIRENIA an dem Gesang Ailyns und den zum Teil recht poppigen Melodien stören, sollten unbedingt in „Misere Mortem“ reinhören denn die Kompositionen von MORTEMIA sind deutlich kraftvoller und härter, kurz gesagt metallischer.

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12.02.2010

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2 Kommentare zu Mortemia - Misere Mortem

  1. Anonymous sagt:

    Ich lese hier zwar schon einige Jahre mit, aber der heutige Tag hat mich tatsächlich zur Anmeldung gebracht. Als Mortan-Fan der \"alten Tage\" liegt das letzte Album – welches den Namen \"Meisterwek\" verdient – schon gefühlte 100 Jahre zurück. Mit \"An Elixir For Existence\" endete eine Äre der Kunst und eine Ära der Kommerzialisierung (Nine Destinies and a Downfall) begann, über die man lieber den Mantel des Schweigens decken sollte. Ich war zum damaligen Zeitpunkt am Boden zerstört, weil ich einen derartigen Ausverkauf von einem Mann wie Mortan Veland nie für möglich gehalten hätte. Wer hätte damals gedacht, dass der Verrat von \"Theater of Tragedy\" noch zu toppen ist!? Für mich persönlich waren Sirenia und M.V. seit diesem Tag erledigt – bis heute. Mit \"Mortemia\" wird das Rad nicht neu erfunden, aber es ist sicherlich der beste Output seit \"An Elixir For Existence\". Die Chöre tönen – soweit man dies durch die Demos auf myspace beurteilen kann – wie zu besten Tristania- und Sirenia-Zeiten und der Meister lässt – im wahrsten Sinne des Wortes – mal wieder \"von sich hören\". Er klingt zwar für meinen Geschmack etwas zu sehr nach \"Death\", aber damit kann ich leben. Die \"weibliche Note\" fehlt vollkommen, aber vielleicht sollte man nach den letzten Sirenia-Alben froh darüber sein. Bemängeln muss ich allerdings die immer noch viel zu popigen Melodien – hier ist man noch einige Schritte von der Qualität vergangener Tage entfernt. Nichtsdestotrotz ist \"Licht am Ende des Tunnels\". Ich hege wieder die die Hoffnung, dass man eines Tages ein Album in Händen halten kann, welches all die alten Qualitäten wieder in sich vereint.

    7/10
  2. sylverblack sagt:

    Morten Veland ist ja quasi der Star unter den Gothic Metal-Musikern und szeneintern weltbekannt. Sein neuestes Soloprojekt orientiert sich im Vergleich zu den letzten Sirenia-Alben wieder mehr am Metal, der Symphonik-Anteil ist wieder gotischer geworden, die Melodien weniger poppig und zur Abwechslung gibt es mal keinen reinen Damengesang, stattdessen übernimmt der Maestro selbst den Bärenanteil der Vocals und wird dabei von einem französischen Chor, der hauptsächlich aus Männern besteht, unterstützt. Das klingt schon mal ganz gut, vor allem, weil es sowieso zu wenige Gothic Metal-Bands mit hauptsächlich gutturalen Vocals gibt. Auch die Songs können insgesamt überzeugen, obwohl sich da eine schon etwas unangenehme Ähnlichkeit der Stücke untereinander deutlich macht. Vor allem der höchst sakral anmutende Chor macht hier ein Problem aus: Jeder Song enthält mindestens eine chorale Passage, was auf Dauer sehr eintönig wird. Hier wäre weniger wirklich sehr viel mehr gewesen; bereits zwei, drei chorfreie Songs hätten der Abwechslung gehörig geholfen (wo doch Veland so schön zwischen Growls und Screams wechseln kann). Dazu kommt noch, dass die Tracks zu häufig im selben Tempo verweilen und der Kontrast zwischen Gitarren- und Keyboard-Parts stärker hätte ausfallen können, ebenso fehlt es schlussendlich einfach an Killersongs und Gänsehaut-Melodien. Schade, denn das Potenzial des Projekts war eigentlich recht hoch – so allerdings ist Mortemia weit von einer Kaufempfehlung entfernt (es sei denn, man ist Gothic Metal- oder Veland-Fan). Fazit: Ganz gute, nette Scheibe – aber leider auch nicht mehr.

    7/10