Mournful Gust - The Frankness Eve

Wieder mal was Düsteres aus dem Osten, dieses Mal haben wir es mit den 1999 gegründeten Ukrainern MOURNFUL GUST zu tun. 2000 kam ihr Debütalbum „She’s My Grief“ als MC auf den Markt (die CD-Version kam erst 2005), zwei Jahre später brach die Band auseinander, um 2004 einen Neuanfang zu wagen. Soviel erstmal zu den Eckdaten.

Doch wie klingen denn nun MOURNFUL GUST? Nun, sehr britisch, würde ich mal sagen. Die Band mischt Death/Doom mit Gothic Metal und bewegt sich hier und da ganz schön in bewährter MY DYING BRIDE Nähe, wobei auch die alten Werke von PARADISE LOST hörbar ihre Spuren hinterlassen haben. Tja, und wer sich beim Cover nicht an das Debütalbum von BLACK SABBATH erinnert fühlt, ist hier sowieso falsch. Musikalisch haben die Ukrainer aber mit der Wurzel allen Übels kaum etwas gemeinsam, abgesehen vielleicht von den zähen, prägnanten Riffs. Hervorragende, tieftraurige, melancholische, sehr intensive Leads und Soli sowie düsteres Riffing dominieren die ausdrucksstarken Hymnen. Das Tempo zeigt sich recht variabel, zwischen schleppend bis hin zu Uptempo pendeln die einzelnen Stücke. Durch die Verwendung folkloristischer Melodien, teilweise vorgetragen von einer Flöte, und das akzentuierte Keyboardspiel fühlt man sich manches Mal auch an ältere AMORPHIS erinnert. Der emotionsgeladene Gesang zeigt sich ebenfalls ziemlich variabel, sowohl klar klagend als auch finster growlend überzeugt Vlad Shahin. Die Stücke zeichnen sich durch hohe Spannung, dichte Atmosphäre und epische Dramatik aus. Verfeinert werden diese noch durch einige akustische Gitarrenpassagen, treibend sägende Riffs und Pianoklänge.

MOURNFUL GUST bieten auf „The Frankness Eve“ sehr abwechslungsreichen, höchst melodischen und auch recht innovativen Doom Metal auf sehr hohem Level. Ein wundervolles, ergreifendes, bittersüßes Kleinod. Beeindruckend!