Mr. Irish Bastard - Never Mind The Bastards - Here Is Mr. Irish Bollocks

Review

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Ganze 34 Jahre ist es her, dass die SEX PISTOLS rund um Anti-Sänger Johnny Rotten ihr Debütalbum veröffentlichten, mal eben schnell die Rockwelt revolutionierten, nur um sich ein Jahr später wieder aufzulösen. Das Vermächtnis, das die vier (Pseudo-) Anarchisten aus London mit nur diesem einem Album hinterließen, scheint beachtlich, beruft sich doch fast ein ganzes Subgenre der modernen Rockmusik – der Punk – auf die SEX PISTOLS. Allerdings hätte dieses Album wohl nie seinen Bekanntheitsgrad erreicht, hätte nicht der Manager der Band, Malcolm McLaren, das Image der vier eher durchschnittlich talentierten Musiker durch wirkungsvolle Promo-Aktionen ordentlich gepusht.

Um so mehr stellt sich natürlich die Frage, inwiefern die Welt eine Neuauflage wie die mir hier vorliegende braucht: MR. IRISH BASTARD, eine Münsteraner Irish-Folk-Punk-Band, die sich mit einer EP, vier Studioalben und jeder Menge Livekonzerten szeneintern bereits einen beachtlichen Ruf erspielen konnte, haben aus der sprichwörtlichen Schnapsidee im Tourbus kurzerhand ein Konzept entwickelt. Nun, acht Monate und die aufwendigste Produktion in der Bandgeschichte später, liegt es vor, das komplette SEX-PISTOLS-Album, ins musikalische Korsett der Münsteraner gezwängt und auf den Markt geworfen. „Never Mind The Bastards – Here Is Mr. Irish Bollocks“ – so der Name, auf den die Scheibe hört. Darauf zu hören … na ja, ein rohes, rotziges Stück Musikgeschichte eben, nur mit den im Irish Folk und Folk Punk gängigen (oder auch nicht) Instrumenten aufbereitet: Banjo, Mandoline, Tin Whistle, Akkordeon und andere reichen sich die Klinke, um die Staubschicht vom SEX-PISTOLS-Klassiker zu wischen.

Das Problem daran ist nur, dass „Never Mind The Bollocks …“ eben schon genug Staub angesetzt hat, um selbst handelsübliche Mikrofasertücher in die Knie zu zwingen. Das originale Album ist ein Klassiker, klar, aber seine Faszination erklärt(e) sich viel mehr aus dem Kontext heraus, in dem es erschien, als aus musikalischer Substanz. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch MR. IRISH BASTARD mit ihren Flöten, Banjos und Akkordeons nicht groß etwas aus dem Material herauskitzeln können. Klar, wer auf Irish Folk, Irish Punk (oder wie man es noch nennen mag) steht, kann gerne ein Ohr riskieren. Immerhin schafft es die Band nämlich, die raue Oldschool-Atmosphäre des Originals einzufangen und diese mit ihrem eigenen Stil eins werden zu lassen – Mühe hat man sich hier also definitiv schon gemacht. Live dürfte dieses Material auch gut funktionieren und für einige Bewegung vor der Bühne sorgen. Aber ob das wirklich jemand aus der Konserve, in Form einer CD braucht, erscheint mir fraglich.

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23.09.2011

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