My Silent Wake - IV et Lux Perpetua
Markus Endres
Ah, einfach schön, wieder was von MY SILENT WAKE zu hören. Mein erster Kontakt mit den Briten war Anfang letzten Jahres mit ihrem Album „A Garland Of Tears“. Inzwischen hat die Band den dritten Longplayer namens „IV Et Lux Perpetua“ im Kasten.
An der stilistischen Ausrichtung hat sich eigentlich überhaupt nichts geändert. MY SILENT WAKE stehen noch immer für epischen, schwelgerischen Death-Doom-Metal mit latenten Gothic und Folk Anklängen, wenngleich der Anteil an Folklore deutlich weiter nach unten geschraubt wurde. So haben die Engländer dieses Mal auf die Verwendung von Akustikinstrumenten verzichtet. Stattdessen fanden analoge Synthesizer Einzug in die Klangwelten von MY SILENT WAKE, was diese doch nicht nur in eine etwas andere, psychedelischere Richtung bis in die Nähe von Space Rock rückt, sondern auch ungemein bereichert. Besonders auffällig ist das beim treibenden Stück „Journey’s End“, einem super relaxten, catchy Rocker, das man schon fast für ein HAWKIND-Cover halten könnte. Die Basis blieb indes beibehalten: Prägnante, bleischwere Doom-Riffs, bittersüße Leads, zumeist schleppende Rhythmen, tiefe ergreifende Growls gemischt mit warmem, klarem Gesang sowie weiblicher Stimme. Aber es geht auch anders, neben dem bereits genannten „Journey’s End“ sticht auch „Between Wake And Sleep“ aus dem sonstigen Material heraus, mit klassischen Grooves und 70er-Riffing. Waren früher als Referenz eindeutig die alten PARADISE LOST, MY DYING BRIDE und ANATHEMA zu benennen, muss man jetzt auch NACHTMYSTIUM und BLACK SABBATH hinzuzählen.
Im Ganzen betrachtet sind die einzelnen Schnitte manchmal nicht so ganz nachvollziehbar. Ich glaube, mit dem aktuellen Werk haben sich MY SILENT WAKE ein wenig in zu viele Richtungen verzettelt. Zumindest mir ist manchmal nicht so ganz klar, wohin die Band mit „IV Et Lux Perpetua“ eigentlich will. Dennoch, schöne Musik, auf jeden Fall!
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