Mystic Prophecy - Savage Souls

Review

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Eigentlich sollte man meinen, dass sich der Weggang bzw. das Dropping von Nuclear Blast und der Ausstieg des begnadeten Saitenhexers Gus G. hemmend und entmutigend auf MYSTIC PROHECY hätten auswirken müssen. Aber nix da! Besetzungstechnisch runderneuert – neben Gus G., der sich fortan mehr auf FIREWIND konzentrieren möchte, hat auch noch Drummer Dennis Ekdahl seinen Hut genommen – mit Markus Pohl (g, SYMPHORCE) und Matthias Straub (dr, SACRED STEEL) neu an Bord und ab sofort Massacre im Rücken hauen die Mannen um Sänger R.D. Liapakis einfach mal das bisher beste Album ihrer Karriere raus.
Fast scheint es, als wäre den Jungs eine riesige Last von Schultern gefallen. Noch nie klangen MYSTIC PROPHECY so befreit und in sich geschlossen. Die in der Vergangenheit kritisierten Hänger in der Tracklist haben sich auf ihrem Viertwerk auf ein absolutes Minimalmaß reduziert, wohingegen der Fünfer seine Stärken deutlich auszuprägen wusste.
Fronter Lia, der bekanntlich noch nie zu den Eunuchen unter den Shoutern gehörte, glänzt mit den besten und eigenständigsten Gesangslinien seiner Karriere, die noch ein Spur düsterer und tiefer ausgefallen sind als auf den Vorgängeralben, während die neu formierte Gitarrenarmada Grimm/Pohl jegliches Gus-Nachweinen direkt im Keim erstickt. Noch nie ballerten die Riffs dieser Formation so zielsicher und abwechslungsreich aus den Boxen. Während z.B. der Titeltrack als vehement groovender Stampfer jeden Fan von BRAINSTORM zufrieden stellen sollte, vergrößert einem das mit einem fiesen Death Metal-Grunt (!!!) beginnende High-Speed-Geschoss „Evil Empires“ ohne Rücksicht auf Verluste die Gehimratsecken.
Überhaupt haben sich MYSTIC PROPHECY einen wesentlich härteren und dunkleren Anstrich verpasst, als man das von ihnen in der Vergangenheit gewohnt war. Angefangen bei einer höheren Thrashlastigkeit (ein Verdienst von Herrn Pohl?) zieht sich dieses Merkmal bis ins (diesmal vollends gelungene) Coverartwork. Doch Freunde des gepflegten US-Power Metals brauchen nichts zu fürchten, denn auch für sie ist ausreichend Material für Nackenakrobatik enthalten, eingeschlossen die völlig kitschfreie Power-Ballade „Into The Fire“.
Hut ab, meine Herren! Das hier ist scheuklappenfreier Power Metal mit den Eiern in der Hand, ohne sie abzuquetschen! Ein „Savage Souls“ in dieser Güteklasse hätten MYSTIC PROPHECY bestimmt die wenigsten zugetraut, meine Wenigkeit eingeschlossen. Ohne Zweifel die beste Scheibe in diesem Genre seit BRAINSTORMs „Liquid Monster“. Eigentlich 8,5 Punkte, aber da es hier keine halben Sachen gibt, muss aufgerundet werden!

P.S.: Bitte von der Spielzeit ca. zehn Minuten wegen eines überflüssigen Hidden Gags abziehen!
P.P.S.: Das Teil ist neben der regulären Jewel-Case-Version auch als limitiertes Digibook samt Bonus-DVD, die einen kompletten Gig aus der Bochumer Matrix enthält, erschienen.

28.03.2006

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2 Kommentare zu Mystic Prophecy - Savage Souls

  1. Anonymous sagt:

    Die Guitarristen sind über jeden Zweifel erhaben, sie berrschen Van Halen-Licks genauso wie moderne Riffs, hin und wieder gehts auch mal die Tonleiter rauf und runter. Soweit, so gut. Das Manko der Band liegt in den schwachen Vocals, die nur manchmal, wie die sanften Death-Grunts in "Evil Empire", zur Musik passen, ansonsten jedoch oft im wahrsten Sinne des Wortes neben der Spur liegen. Im Song "In the Darkness" treiben M.P. das auf die Spitze, der Refrain ist unglaublich schlecht, weil dermaßen simpel und unmotiviert ("can’t find the answer"…was haben sie sich nur dabei gedacht?). Bei "Victim of Fate" verhält es sich ähnlich. Manchmal versucht der Vocalist sich an Toni Martin, mal auch in Richtung 90’er Iced Earth oder Bruce, immer vergebens. Mit einem guten (wirklich dunklen) Sänger und besseren Kompositionen wäre (viel) mehr möglich. So sind nicht mehr als knappe 5 Punkte drin.

    5/10
  2. trollhorn sagt:

    Neben der neuen Kataklysm die bisher geilste Scheibe des noch jungen Jahres ( und meines Erachtens auch die hammermässigste Powermetalpladde of all times!!! )…

    10/10