Neaera - Omnicide - Creation Unleashed

Review

Galerie mit 53 Bildern: Neaera - With Full Force 2012

Meine Güte, wie doch die Zeit vergeht. Mir ist, als wäre es gestern gewesen, als ich „The Rising Tide Of Oblivion“ (2005) freudestrahlend in den Händen hielt und mich davon mitreißen ließ, was NEAERA damals auf den Markt schmissen. Nun, gute vier Jahre und weitere zwei Alben später, liegt „Omnicide – Creation Unleashed“ auf meinem Schreibtisch und siehe da, auch heute kann ich mich einer gewissen Vorfreude in Sachen NEAERA-Alben nicht erwehren und das obwohl sich über die Zeit doch einiges geändert hat.

Einst gab es noch diverse Metalcore-Ideen, welche seit „Armamentarium“ aber der Geschichte angehören und so richtig vermissen wird man diese in Anbetracht des vierten Werkes der Münsteraner nun wirklich nicht. Denn, scheinbar egal was die Jungs anpacken, es gelingt ihnen! Auch wenn „Let The Tempest Come“ (2006) es nie zu meinen Lieblingsalben bringen wird und die Langzeitwirkung des eben erwähnten Vorgängers nicht absolute Höchstnoten kassiert, waren alles gute bis sehr gute Alben. „Omnicide – Creation Unleashed“ führt aber konsequent den Weg fort, welchen man auf „Armamentarium“ eingeschlagen hat, nur besser und ein ganzes Stück deftiger. Nicht nur die Produktion hat noch mal einen gehörigen Sprung in Sachen Druck hingelegt, auch Fronter Benny konnte wieder zulegen und so fies und heftig klangen seine Vocals noch nie.

Aber auch sonst hat sich noch etwas getan im Hause NEAERA: noch mehr Wut, die nicht mehr, wie früher, teils unkontrolliert und offen aggressiv auf den Hörer eindrischt, sondern viel eher gebündelt und in Form einer kompletten Platte Zähne zersplittern lässt. Vergleiche zu BOLT THROWER und HEAVEN SHALL BURN werden auch hier wieder gezogen werden. Aber im Gegensatz zu einfachen Klonen wissen NEAERA ihre Einflüsse offen zur Schau zu stellen, dabei aber mit Eiern in der Hose eigene, kraftvolle Songs rauszuhauen, die sie dahin gebracht haben, wo sie heute, meiner Ansicht nach, zurecht stehen. „Omnicide – Creation Unleashed“ ballert kompromisslos um die Ohren, wirkt am Anfang etwas eintönig, entfaltet aber von Mal zu Mal mehr Kraft, mehr Wucht und vor allem mehr Energie. Unglaublich, wie spielerisch dann vereinzelte Melodien in die mächtigen Riffs fahren und dem Ganzen noch etwas mehr Spannung entlocken! Dazu drücken aus dem Hintergrund noch stampfende Drums, die auch gern mal den Tachometer in die Höhe treiben und somit noch eine Spur mehr Aggression verbreiten. Es ist nicht mehr so viel von der jugendlichen Wut zu spüren, die sicherlich die ersten Alben ausgezeichnet hat, aber inzwischen überholt wirken würde, zumindest nach „Armamentarium“. Trotzdem, fröhlich wird es auf NEAERA-Scheiben nie zugehen, langweilig genauso wenig. Über allem thront die düstere Grundstimmung, die im direkten Vergleich mit dem letzten Werk noch mal um einiges dichter wirkt.

Es bleibt dabei. NEAERA lassen sich offensichtlich beeinflussen, bleiben trotz der nicht krampfhaft erzwungenen Innovation ziemlich eigen und können mit kraftvollen Songs meine Begeisterung erneut entfachen. Wer allerdings mit dem Stil auf „Armamentarium“ überhaupt nicht klar kam, wird hier sicherlich auch keine Luftsprünge machen. Allen anderen sei „Omnicide – Creation Unleashed“ aber unbedingt ans Herz gelegt. Es könnte meinen eigentlichen Favoriten der Münsteraner – „The Rising Tide Of Oblivion“ – von seinem Thron prügeln.

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17.05.2009

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8 Kommentare zu Neaera - Omnicide - Creation Unleashed

  1. christ=illusion sagt:

    für mich die enttäuschung des jahres. der core-anteil verschwindet völlig und auch die melodien sind weg. das ganze wirkt wie ein brei, monotone gitarrenarbeit und emotionsloses gegrowle und gekeife. haben die beiden vorgängeralben(das debutalbum besitze ich leider nicht) noch völlig überzeugt(armamentarium war zwar düsterer als lttc aber die melodien und STRUKTUREN waren noch genauso vorhanden), schafft es der neueste output sich kein bisschen in meine gehirnwindungen einzufräßen und scheitert an seiner absoluten belanglosigkeit. die 6 punkte gibts für die tolle produktion und die dichte, düstere atmosphäre. ansonsten: es wird gebolzt, gegrowlt und gekeift und es bleibt NICHTS hängen. death- und black-metal werden zu einem eintönigen matsch vermischt und stur runtergezockt. SCHADE!!!

    6/10
  2. cyrano sagt:

    Ich kann mich meinem Vorredner nur anschliessen. Wo sind die flirrenden HC-Neaera hin mit Hits wie Walls instead of Bridges? Warum mussten sie in ihrer neuen CD solch einen Einheitsblackmetalbrei produzieren? Find ich echt schade. Die 4 Punkte gibts nur wegen der Tatsache, dass ich eigentlich grosser Neaerafan bin, zumindest von den Neaera der alten Stunde.

    4/10
  3. Anonymous sagt:

    Blackmetaleinheitsbrei?
    Nix, derber Death mit dem einem oder anderen melodischem Riff. Treibend, kraftvoll, düster, grandios gemischt. Kenne die Vorgänger nicht, aber die Idee \"Weniger Metalcore ist mehr\" gefällt. Klasse Scheibe!

    5/10
  4. the_bur sagt:

    Mist, das sollten 9 von 10 Punkten sein.

    9/10
  5. Anonymous sagt:

    Zum Glück! Und ich dachte schon ich sei der einzige mit einer schlechten Meinung, zuerst habe ich das Review gelesen ohne Kommentare anzuschauen und mir gedacht: Passt! scheint ja wieder so etwas wie Armamentarium zu
    sein:

    Ich zitiere:"Wer allerdings mit dem Stil auf "Armamentarium" überhaupt nicht klar kam, wird hier sicherlich auch keine Luftsprünge machen. Allen anderen sei "Omnicide – Creation Unleashed" aber unbedingt ans Herz gelegt" –> Miinusssss, setzen bitte! Wer mit Armamentarium nicht klar kam, wirds mit diesem Album eher!

    Wo sind die Songs wie Synergy, Spearheading the Spawn, Tools of Greed! Klar.. nochmal dasselbe zu machen ist ja blöd; Nur verzichten die hier teilweise komplett auf "ihre" "Metalcore-Elemente" was sie für die meisten Leute gerade eben so interessant gemacht hat…

    Zuviel Geknüppel, dumme und sich absolut nicht reimende typisch gewohnte Death-Metal- Strophen sowie Bass, Bass, Bass, also absolutes NoNo… die Enttäuschung des Jahres aufjedenfall…

    Melodie, bitte das nächste Mal Musik mit Melodie machen!

    5/10
  6. dysmoo sagt:

    Zum Glück! Und ich dachte schon ich sei der einzige mit einer schlechten Meinung –> Sry.. mein Fehler.. .. Und ich dachte schon ich sei der einzige mit einer schlechten Ansicht….

    5/10
  7. elfenfurz sagt:

    Ich machs mal kurz: Das ganze Stilbruchgelaber halte ich für überflüssig! Bands verändern sich und wenn man immer mit zu festen Erwartungen an eine neue CD geht wird man viellecht schnell enttäuscht .. So genug geschwallt .. Rising Tide Of Oblivion ist (unabhängig vom Stil) meiner Meinung nach das beste Neaera Album .. Armamentarium finde ich ziemlich schwach weil es einfach viel zu unecht und industrial-klinisch kling .. Omnicide könnte mein neuer Fav. werden .. also realistische 8 Points von mir ..

    8/10
  8. claudius sagt:

    auch ich bin von der neuen neaeraplatte enttäuscht. ich finde, dass das album im großen und ganzen ziemlich langweilig geworden ist. die lieder unterscheiden sich nur geringfügig von einander, es kommt mir sogar teilweise so vor als ob eine einzige songidee immer nur geringfügig verändert wurde und damit dann schließlich das ganze album gefüllt wurde. ein weiterer kritikpunkt der dadurch entsteht ist, dass es den liedern ganz gewaltig an seele fehlt. wenn ich mir irgendein lied von armamentarium oder let the tempest come anhöre bekomme ich sofort gute laune und muss mitnicken oder was weiß ich =D – das trifft auf omnicide fast gar nicht mehr zu. lediglich i loathe und i am the rape können mich teilweise überzeugen und zum mitnicken animieren. der rest ist zum großteil belangloser einheitsbrei.
    die 4punkte gibts für i loathe, i am the rape, die fette produktion und weils halt neaera is ^^

    4/10