Necropsy - Tomb Of The Forgotten – The Complete Demo Recordings

Review

Finnischer Death Metal erreichte zu keiner Zeit den Bekanntheitsgrad seiner Nachbarn, was sicherlich daran lag, dass die Schweden einfach deutlich früher und dann eben auch noch mit sehr starken Demos am Start waren. Nichtsdestotrotz zählen die frühen Veröffentlichungen von AMORPHIS, SENTENCED, DEMILICH, DISGRACE, DEMIGOD, ABHORRENCE, ADRAMELECH, XYSMA oder CONVULSE zu den Kultwerken des nordeuropäischen (Underground-) Death Metals. In diese Aufzählung müssen unbedingt auch NECROPSY aufgenommen werden, und deren komplette Demos aus der Zeit von 1989 bis 1993 haben Century Media Records, wie der Titel schon verrät, auf diesen drei CDs zusammengefasst. Weiter sind noch die Stücke von der Split mit DEMIGOD enthalten. Fast alle Stücke waren bisher noch nicht offiziell auf CD oder Vinyl erhältlich. Wer dann noch das Album “Bloodwork“ aus dem Jahr 2011 besitzt, hat auf einen Schlag wirklich alles, was NECROPSY je aufgenommen und veröffentlicht haben.

Enthalten sind auf CD 1 die Demos “Mental Disturbance” (1989), “Curse” (1990) und “Indigestion” (1990), auf CD 2 die Demos “Promo 1991”, “Another World” Demo (1991) und “Go All The Way Of Flesh” (1992), während CD 3 die Songs von der Split LP mit DEMIGOD, das Demo “Promo 1993” sowie mit “Anointing Of The Sick“ den NECROPSY Song von der “Monoheads” Compilation enthält, welche lediglich in Finnland erhältlich war. Weit entfernt von zeitgemäßem, überproduziertem, glattgebügeltem, durch und durch komprimiertem und getriggertem Death Metal gibt es hier zünftigen, modrig-klassischen Todesblei der alten finnischen Schule, mit einigen Anleihen aus dem Thrash Metal, eingeflochtene düster schleppenden Passagen. Solide eingetrümmert, kann man beim chronologischen Anhören der Demos die Entwicklung von NECROPSY gut nachvollziehen, deren Grundausrichtung sich nie geändert hat. Vom rumpelnden, ungestüm thrashig-brutalen Geknüppel bis zum gut ausgearbeiteten skandinavischen Death Metal wurde das Songwriting immer weiter verfeinert, das Zusammenspiel ist präziser, die Melodien prägnanter, die Atmosphäre weniger ursprünglich, dafür morbider.

Das Material wurde von den Originalbändern im DMS Mastering Sudio (MORBID, ASPHYX, GRAVE usw.) remastert, so dass der Sound in Anbetracht des Alters und der Umstände der Aufnahmen sehr annehmbar klingt und manche aktuelle Demos in den Schatten stellt, ohne jedoch den rohen analogen Klang der alten Tapes zu zerstören. Selbstredend fehlt es etwas an Druck, aber das geht in Ordnung. Dazu passend wurde dem Werk ein tolles Old School Artwork von César Valladares (ASPHYX, KRISIUN usw.), welches die Aura der frühen Death-Metal-Tage einfängt. Weiter aufgepeppt wurde die wertige Veröffentlichung mit alten und unveröffentlichten Fotos sowie Konzert-Flyern.

“Tomb Of The Forgotten – The Complete Demo Recordings” ist vollgepackt mit dem gesamten Demo-Repertoire eine der fleißigsten nordeuropäischen Demobands des Death-Metals. Wer noch einmal den modrigen Charme der kleinen, aber feinen Todesbleiszene Finnlands spüren möchte, die stürmische Aufbruchstimmung der späten 80er und frühen 90er Jahre, sollte sich diese Zusammenstellung von NECROPSY zulegen!

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26.06.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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