Nump - Eruption

Review

Nach „Sigh Of Relief“ (2006) und „Reflections“ (2008) ist nun mit „Eruption“ das dritte Album der Würzburger am Start. Sphärisch, metallisch, durchdacht und mit ordentlich Bass – das sind NUMP.

Ein sphärisches Intro leitet das Album ein – wie es sich für eine anständige Metalplatte gehört. Einige Klänge muten hier schon sehr postrockig an, nur um dann mit „Reborn“ ein deutliches Zeichen gen Metal zu setzen. Einige Passagen erinnern hier an die DEFTONES, klarer Gesang, ein Hauch von Melancholie, aber mit dickem Bass und starken Riffs. Der Song ist schön abwechslungsreich gestaltet, einige post-sphärische Klänge sind erhalten geblieben, viele Tempowechsel – also einige Qualitäten, die auch das Album über beibehalten und ausgebaut werden. Spätestens bei „Yin VS. Yang“ geht mir auch endlich auf, an wen mich die Stimme von Sänger Christian Seynstahl erinnert: Scott Stapp von CREED. Klar und eindringlich, mal laut, mal sehnsüchtig und melancholisch, aber immer absolut passend und harmonisch zur Musik. Dass er auch durchaus mit härteren Tönen umzugehen vermag, bekommt man in „Your Way Out“ zu hören, ein Stück, das zunächst ganz klassisch nach Alternative Metal klingt, gegen Ende aber mit einer guten Portion Doublebass richtig aufdreht. Dagegen wirken Songs wie „Your Lips“ oder „Cover Up For Your Soul“ schon fast etwas poppig, auf jeden Fall aber radiotauglich und erinnern mich ab und an zu sehr an NICKELBACK, um sie unvoreingenommen hören zu können. Dazwischen findet sich noch ein schöner Crossover-Song, der mich eine harte Version von INCUBUS erinnert: „When The World Has Fallen Asleep“. Tragende und treibende Melodien und Seynstahls mitreißende Stimme, die einen mit diesem Song abdriften lässt. Schließlich schließt die Platte mit „Infiltrate Me“. Dieser ist zunächst schön atmosphärisch und man erwartet schon fast einen rein instrumentalen Outro-Track. Dann meldet sich doch wieder Seynstahl zurück und es wird sehr emotional, in den letzten Minuten lernt man so noch eine weitere Seite von NUMP kennen.

So vielseitig die Songs klingen, so zahlreich sind auch die Genreeinflüsse, die bei einer Beschreibung vom Sound von NUMP genannt werden müssen. Moderner alternativer Metal mit vielen sehr melodische Passagen, progressive Elemente aus dem Rock- und Metalbereich, andere Teile wiederum müssen schon fast bei Nu Metal eingeordnet werden, psychedelische Momente wie in „Eruption“ wo Gitarrist Thorsten Geschwandtner sein Können unter Beweis stellen kann – die Liste nimmt kein Ende. Und obwohl hier einige Bands zum Vergleich herangezogen wurden, kann man den Jungs auf jeden Fall einen eigenen Stil attestieren. Wer also eine melodische und abwechslungsreiche Platte sucht, auf der auch handwerklich einiges geboten ist, liegt mit NUMP nicht falsch.

19.06.2012

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