Odyssey - Reinventing The Past

Review

Der Mann ist genauso vielseitig wie vielbeschäftigt. Ob als Produzent, Toningenieur, Drummer, Gitarrist, Sänger oder Komponist – Dan Swanö hat immer irgendwo seine Finger mit im Spiel. Und wenn er mal nicht für andere den Sound veredelt oder warme Worte verliert, kümmert er sich mit Hingabe seinen eigenen Projekten. Derer gibt es viele, manche bekannter, manche reichlich obskur, aber alle tragen sie die Handschrift von Meister Swanö.

Beispiel gefällig? ODYSSEY wurde 1999 als Projekt mit Kenth Philipson (u.a. GOD AMONG INSECTS, The Project Hate MCMXCIX) und Rickard Gustafsson (MEMORY GARDEN) an den Gitarren gestartet, hatte aber seinerzeit nur eine selbstbetitelte MCD veröffentlicht. Darauf vertreten waren drei interessante Songs, die am ehesten in die Progressive-Metal-Richtung wiesen. Kurz danach gab es mit dem unter seinem Namen veröffentlichten „Moontower“-Album ähnliches zu hören, wenngleich Death-Metal-lastiger und nüchtern betrachtet kaum noch zu toppen. Vielleicht beließ es der Schwede deswegen auch bei den genannten Veröffentlichungen und widmete sich BLOODBATH – unter anderem.

Nach elf Jahren hat sich der Schwede seines alten Projektnamens ODYSSEY erinnert und im Alleingang sieben Coversongs aufgenommen – mit freundlicher Unterstützung unter anderem seines Bruders Dag und Markus Vanhalas von OMNIUM GATHERUM an der Sologitarre. Es ist müßig darüber zu spekulieren, was jetzt bei der Veröffentlichung von „Reinventing The Past“ im Vordergrund stand: Offiziell sind die drei Tracks der MCD als Bonus enthalten und nicht umgekehrt die Coverversionen. Wie dem auch sei: Über die Qualität der ursprünglichen Tracks lässt sich nur gutes sagen: Da gibt es mit „I Am Two“, „I Carry A Secret“ und „Amon Ra“ drei schicke Songs, die mich in der Melodieführung bisweilen an die „Chapter VI“ von CANDLEMASS erinnern und ansonsten sehr von Dan Swanös (cleaner) Stimme leben. Definitiv lohnenswert. Und klar, die Songauswahl des Teiles mit den Coverversionen ist auch gelungen, an mancher Stelle sogar überraschend: Da stehen „Gypsy“ von URIAH HEEP und „Lost Horizons“ von MSG neben „Shake The Disease“ (DEPECHE MODE) und „Cherry“ von UFO. Metalpuristen werden sicherlich angesichts der Version des SANDRA-Klopfers „In The Heat Of The Night“ die Nase rümpfen, müssen aber zugeben, dass Dan Swanö alle Versionen homogen in (s)einen Metalsound überführt hat.

Bleibt allerdings die Frage, ob man ein Album benötigt, das überwiegend Coversongs enthält, auch wenn diese Dan-Swanö-isiert wurden. Wer es allein auf die drei Lieder der MCD abgesehen hat, dürfte sich mit dem Gesamtpaket etwas schwer tun. Wer allerdings alles vom Schweden sammelt, wird auch an „Reinventing The Past“ seine helle Freude haben.

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05.11.2010

- Dreaming in Red -

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