Old Wainds - Death Nord Kult

Review

Viel Wind um ihre Sache machen OLD WAINDS aus Murmansk in Russland nicht. Konzerte gibt es seit 1995 keine und der Proberaum sieht die zwei Köpfe Haucium und Trismegist nebst angeheuertem Session-Schlagzeuger auch nur kurz vor den Aufnahmen zu einem neuen Album. Das mittlerweile erschienene „Death Nord Kult“ ist knapp vier Jahre nach „Scalding Coldness“ das dritte seiner Art.

Die Marschrichtung auf „Death Nord Kult“ ist schnell bestimmt und sicherlich auch einer der Gründe, warum sich Debemur Morti für die Russen entschieden haben. Das Album fackelt ein leidenschaftliches Black-Metal-Feuer ab, auf dem ganz klar die guten alten Thrash-Wurzeln durchschimmern. Gepflegte Raserei, Doublebass-Dauerfeuer, wütendes Gekeife und Gekrächze, stimmungsvolle Melodien im Wettstreit mit schneidenden Riffs und immer wieder Huldigungen an die Meister der alten Schule. Kein Zufall, wenn man beim Intro von „Cold Twilight Of The Worlds“ sofort an MAYHEMs „Freezing Moon“ denken muss. Derlei Momente gibt es einige auf dem Album. Black Metal, der ohne falsche Maskerade seinen Wurzeln Tribut zollt und dennoch zeigen will, wie es richtig geht – diese Spielart wird gerne auch als „orthodox black metal“ gefeiert.

Leider zeichnet sich beim OLD WAINDSchen Entwurf ein leichtes Nord-Süd-Gefälle ab. Wird die starke erste Hälfte des Albums noch deutlich durch die Thrash-Elemente und eingängige Strukturen dominiert, so rieselt bei den späteren Stücken spürbar Sand ins Getriebe. OLD WAINDS versuchen sich an komplexeren Arrangements und dissonanteren Klängen, überdehnen dabei aber einige Passagen, so dass die eher ‚orthodox‘ ausgerichteten Kompositionen den Fokus und damit ihre Schwungkraft verlieren.

Aus der Bahn werfen sich OLD WAINDS damit aber nicht, „Death Nord Kult“ ist ein inbrünstig vorgetragenes Album mit eigenem Gesicht und einem hervorragend ausgesteuerten Sound, in dem sich die Saiteninstrumente, das Schlagwerk und der Sänger nicht um ihre angestammten Plätze schlagen. Sowohl die Stellen von purer Raserei als auch die getragenen Momente der Songs (v.a. „Bloodstained“) zeichnen sich durch ihr differenziertes Klangbild aus.

Für alle, die es zum neuen, alten traditionellen Black-Metal-Sound zieht, sei hiermit eine klare Hörempfehlung ausgesprochen.

08.02.2009

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