Omen - The Curse

Review

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Kollege Endres attestierte dem Vorgänger “Warning Of Danger” völlig zu Recht, eines „der wichtigsten Werke des US Metal“ zu sein. Gleiches gilt selbstverständlich auch für das Debüt “Battle Cry”, das von vielen Fans als das ultimative OMEN-Album angesehen wird. In dem Kontext darf man aber auch das Drittwerk “The Curse” nicht vergessen, das ebenfalls zu den großen Werken des US-Metal zu zählen ist. Im Rahmen der Metal Blade Records Re-Releases erhält nun auch die dritte Scheibe der aus Los Angeles stammenden Band ein schickes Digipak, sowie ein neu gestaltetes Booklet mit Liner Notes von Bill Metoyer.

No Filler – Just Killer

Wie auch seine beiden Brüder steht “The Curse” (welches mit der “Nightmares”-EP als Bonus daher kommt) ganz im Zeichen der beiden Protagonisten Kenny Powell (Giatrre) und J.D. Kimball (Gesang, R.I.P.), die den Songs zum dritten Mal in Folge ihren Stempel aufdrücken. Das Spiel von Powell wirkt auf “The Curse” ein Stück weit ausgewogener und inspirierter, ja erwachsener als auf den beiden Vorgängern. Dies führt zu Riffmonstern wie “Kill On Sight” oder Melodieoffenbarungen wie “Teeth Of The Hydra”. Aber auch Kimball sorgt mit etlichen Gesangslinien auf dem Album für metallisches Hühnerfell. Angefangen beim extrem geilen Opener “The Curse” ziehen OMEN erneut ihren Stiefel durch und hatten damals (1986) zurecht den Ruf Amerikas Antwort auf IRON MAIDEN zu sein. Speedig und doch hochmelodisch steigt das Quartett in die Scheibe ein. Da kommt der Vergleich nicht von ungefähr. J.D. Kimball hat eine ähnlich faszinierende Stimme wie Bruce Dickinson, kommt dabei aber ein gutes Stück weit martialischer daher. Mit dem straighten “Kill On Sight” und vor allem den genialen “Holy Martyr” und “Eye Of The Storm” legen Powell und seine Mannen noch nach, bzw. einen oben drauf. So muss traditioneller Heavy Metal klingen: Straight, hart, aber immer auch genug Raum für Melodien lassend – hier in Perfektion dargeboten, liebe Leser.

Gleiches gilt für den Rest der Scheibe (u.a. “At All Cost”), der ebenfalls keinen Schwachpunkt aufweist. Hierbei tut sich aber das schon erwähnte “Teeth Of The Hydra” hervor. Durch seine ungeheure Dynamik und den Melodienreichtum kristallisiert sich hier ein absolutes Highlight heraus, das zu Recht als Metalklassiker gilt. Besser waren OMEN nie, besser werden sie auch nie wieder sein. Chapeau, meine Herren. Hinzu kommt eine druckvolle Produktion, die durch das neuerliche Remastern (1996 gab es bereits eine limitierte Neuauflage) zusätzlich an Wucht gewinnt, gleichsam aber nichts von ihrer Transparenz verliert. Hier wurde echt mit Liebe zum Produkt gearbeitet.

Die Bonustracks schwächeln

Da hat die als Bonustracks enthaltene EP “Nightmares” nicht ganz so viel entgegen zu setzen. Sicher, auch hier wird musikalisch einwandfrei gearbeitet, aber schon die Neueinspielung des Debütklassikers “Dragon’s Breath” zeigt die Schwächen der EP auf. Neusänger Coburn Pharr müht sich redlich den übergroßen Schatten von J.D. Kimball auszufüllen. Da gelingt ihm aber nicht wirklich. Liegt vielleicht gar nicht an ihm, jedoch können die Kompositionen der EP den Standard von “The Curse” nicht halten. So bleibt der beste, weil intensivste, Song auf “Nightmares” das AC/DC-Cover “Whole Lotta Rosie”. Da war definitiv mehr drin.

Kurz gesagt: Wer auf traditionellen Metal, respektive US-Metal steht, muss “The Curse” kennen. Da gibt es auch keine Entschuldigungen. Das hier ist Pflichtlektüre. Wer die Band noch nicht kennt, darf die drei Digipaks gerne zu einem verbraucherfreundlichen Preis im Laden abgreifen und in die Magie der Musik von OMEN eintauchen. OMEN wurden von ihrem eigenen Fluch eingeholt, und konnten nie wieder an die Leistung der ersten drei Alben heranreichen.

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29.03.2017

Der metal.de Serviervorschlag

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