Ophis - Effigies Of Desolation

Review

Galerie mit 22 Bildern: Ophis - De Mortem Et Diabolum 2018

Da haben Cyclone Empire mal was feines ausgegraben, nämlich endlich mal eine sinnvolle und obendrein vollgeladene Compilation. Es geht um OPHIS, genauer um ihre inzwischen vergriffene erste MCD „Nostrae Mortis Signaculum“ und das ebenfalls nicht mehr erhätliche Debütalbum „Streams Of Misery“. Garniert wurde das mit dem Titel „Effigies Of Desolation“ versehene Deluxe-Doppel-CD-Digipak mit einigen Live-Aufnahmen sowie Demo- und Proberaummaterial.

Wer die Hamburger Doom/Deather also erst mit „Withered Shades“ oder der folgenden Split mit OFFICIUM TRISTE kennengelernt hatte, sollte sich diese Veröffentlichung nicht entgehen lassen. Sicher, das zweite Album ist eindeutig die bisherige Sternstunde von OPHIS, doch auch ihr früheres Material ist unfassbar stark, vor allem aber zweierlei: ungeschliffen und hoch emotional! Egal, ob die Band sich träge dahinschleppt, oder mit plötzlichen Uptempo-Parts die meist über sieben Minuten Laufzeit aufweisenden Stücke auflockert, es sitzt und trifft absolut ins Schwarze – in dem Fall mitten in die Nieren. OPHIS haben dabei nicht nur bärenstarke Riffs und wehklagende Leads im Gepäck, sondern mit Philipp Kruppa (Gitarre, Vocals) auch jemanden an Bord, der mit seinen Growls ein beeindruckendes Maß an Gefühlen zum Ausdruck bringt. Ein weiteres und wichtiges Merkmal der Hamburger ist, dass sie es trotz aller Melancholie und Weltschmerz schaffen, ihren Songs eine Eingängigkeit einzuhauchen, die bei vergleichbaren Bands häufig gesucht wird (das relativ „flotte“ „Dead Inside“ wäre hier ein Beispiel). Dass das Ganze stimmungsvoll ist, muss an dieser Stelle eigentlich gar nicht mehr stehen, doch dank nicht unerheblicher Black-Metal-Einflüsse wird der Gänsehaut-Faktor um ein vielfaches gesteigert.

Ja, ich bin begeisterter Hörer der Band und das nicht erst seit „Withered Shades“. Die beiden hier zusammengeführten Scheiben zählen schon seit Jahren zu von mir immer wieder aufgelegten Platten und das aus genau den genannten Gründen. Einprägsam, mitreißend und zutiefst aufwühlend zählen OPHIS für mich zu den absoluten Perlen des einheimischen Undergrounds, die dank „Withered Shades“ endlich auch etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen haben. Achja, es gibt ja noch Bonusmaterial und das ist ebenfalls nicht verkehrt. Der Sound der Live-Aufnahmen ist druckvoll und transparent, die Band ohnehin voll auf der Höhe, sodass das Material noch mal einen Ticken anders als auf Platte wirkt und zurecht als gelungene Dreingabe zählt. Das gilt auch für die beiden Demo-Aufnahmen von „The Halls Of Sorrow“ und „Suffering Is A Virtue“, die in einem etwas roheren Gewand als schlussendlich auf dem Album einen anderen Charme versprühen, deshalb aber mitnichten weniger überzeugen. Einzig die Proberaumaufnahme von „Caressing The Dead“ braucht mit dem Klang wohl niemand, aber das schmälert den Gesamteindruck dann auch nicht mehr! Sammler können auf alle Fälle zuschlagen, ebenso alle, die bisher eine oder gar keine der Platten zu Hause haben, klasse Best-Of!

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28.12.2013

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1 Kommentar zu Ophis - Effigies Of Desolation

  1. xXx-Oimel-xXx sagt:

    OPHIS gefielen mir schon zu Demozeiten…danach verlor ich sie leider aus dem Auge. Dieser Doppeldecker lohnt sich allein schon wegen der sehr pechschwarzen „Nostrae Mortis Signaculum“ Aufnahmen. „Die einstige Mini CD wurde mit sehr guten Live Aufnahmen garniert. „Caressing The Dead“ von 2001 ist, soweit ich informiert bin, der allererste Track, den OPHIS aufgenommen haben. „Effigies Of Desolation“ ist ein würdiger Rückblick der Band OPHIS.

    10/10