Orphalis - Human Individual Metamorphosis

Review

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Manche Bands wirken derart sympathisch, dass man ihnen eigentlich gar nicht erzählen will, wie sehr ihre Musik nicht das Gelbe vom Ei ist. ORPHALIS aus Dortmund wirken auf dem Bandfoto sympathisch, jung und aufstrebend, der Sound klingt oldschool und die Musik handgemacht … aber trotzdem, „Human Individual Metamorphosis“ dürfte wenige langjährige Hörer dieser Art von Death Metal (zu gleichen Teilen technisch, brutal und amerikanisch eingefärbt) hinter dem Ofen hervorlocken.

Das mag daran liegen, dass das Album zum einen schon rein klanglich, oldschool hin oder her, nicht allzu viel zu bieten hat – in schnelleren, chaotischeren Parts (und davon gibt es ein paar) erlebt man oft einen Matsch, aus dem die einzelnen Instrumente nicht allzu klar herauszuhören. Des Weiteren erzeugt die Snare zumindest vereinzelt einen seltsamen ‚Ping‘-Nebenklang, was cool sein könnte, hier aber teilweise (zum Beispiel im Opener „Hypnagogia“) echt nervig wird.

Darüber hinaus ist „Human Individual Metamorphosis“ auch in Sachen Songwriting kein Glanzstück – ich weiß, das hier ist ORPHALIS‘ erstes Full-Length-Album, aber immerhin hat man auch schon eine EP und eine Split (mit DEFORMED SOUL) herausgebracht, sodass ein bisschen mehr schon dürfte. Nein, schlecht im eigentlichen Sinne ist das alles nicht, bisweilen (etwa in „Watchmaker“ oder „Monuments To Aneristic Illusion“) haben die fünf Dortmunder sogar regelrecht coole Parts im Gepäck, aber alles in allem hört man auf „Human Individual Metamorphosis“ auch nur wenig, was andere Bands nicht auch schon gemacht hätten – mal besser, mal schlechter. Wirkliche Dynamik herrscht auch nicht vor, Brutalität heißt die Marschrichtung, und die wird auch die komplette halbe Stunde durchgezogen. Zwar gibt es mal langsamere, mal schnellere Parts, aber das Gefühl, ein durchdachtes Ganzes zu hören, stellt sich nicht ein.

Gefrickel um des Gefrickels Willen, Brachialität um der Brachialität Willen … aber durchdachte Songstrukturen, Laut-/Leise-Dynamik, Abwechslungen oder Überraschungen, all das findet man auf „Human Individual Metamorphosis“ höchstens in Ansätzen. Auch, wenn nichts auf diesem Album tatsächlich mies ist, das könnte alles durchdachter und ein bisschen inspirierter sein, sodass man am Ende eben nicht nur (noch) ein weiteres Brutal-/Tech-Death-Album gehört hat. Talent an den Instrumenten ist schließlich hörbar vorhanden.

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17.04.2013

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