Overkill - Ironbound

Review

Galerie mit 30 Bildern: Overkill - Scorching The Earth Tour 2023 in Berlin

Der Metaller aus Tradition hält in allen nur erdenklichen Lebenslagen zu seinen Favoriten, Voraussetzung ist lediglich, dass sich diese nicht aus unerfindlichen Gründen von ihrer Marschrichtung abgewendet haben. Exakt diese Loyalität stellt für mich einen der Gründe dar, weshalb so viele unserer alten „Helden“ noch immer aktiv sind, oder aber es immer wieder versuchen. Zudem wissen die meisten jener Herrschaften das Fan-Engagement auch zu schätzen und dieses adäquat mit musikalischen Darbietungen abzugelten.

Im Gegensatz zu unzähligen anderen Szenegrößen waren OVERKILL zwar nie wirklich weg vom Fenster, sondern haben kontinuierlich – wenn auch zuletzt mit leider nur noch eher spärlichem Erfolg – gearbeitet und Alben in Umlauf gebracht. Die Alben dieser Amis habe mir bis zuletzt zwar immerzu Freude bereitet, doch ein echter Klassiker war schon länger nicht mehr zu vernehmen.

Gerade deshalb muss ich als langjähriger getreuer Anhänger der Band gestehen, dass ich ihnen ein dermaßen fettes Brett wie es „Ironbound“ im Endeffekt geworden ist, gar nicht mehr wirklich zugetraut hätte.

Ganz ohne jedwede Übertreibung, meine Damen und Herren, „Ironbound“ enthält außer Hits nur Hits und kommt ganz im Stile der „alten Schule“ auf den Hörer zu. Dazu verfügt das Album über einen zeitgemäßen, mörderischen Sound, der beweist, dass man in Peter Tägtgren die Idealbesetzung für die Händchen an den Reglern finden konnte. Auch ohne den Blick durch die – logischerweise grün und schwarz getönte – Fanbrille wird man erkennen, dass Blitz und seine Kumpanen gleich mehrere zukünftige Klassiker ins Leben gesetzt haben. Beginnend beim idealen Konzerteinstieg, der Bandhymne „The Green And The Black“, über das mächtige „The Goal Is Your Soul“, den lässigen Groover „The Head And The Heart“, bis hin zum Finale Grande in Form von „The SRC“, reihen sich Anspieltipps auf „Ironbound“ regelrecht wie Glieder zu einer Kette.

In welchen Jungbrunnen die Herrschaften gefallen sind, entzieht sich zwar meiner Kenntnis, doch im Endeffekt ist es vollkommen egal, weshalb dieses Album dermaßen mächtig geworden ist, wichtig ist doch nur, dass es sich um ein M.Ö.R.D.E.R.-Brett handelt und!

Auch wenn 2010 erst einmal begonnen hat, wage ich schon jetzt die Prophezeiung, dass „Ironbound“ am Ende des Jahres in etlichen Wertungen ganz vorne mit dabei sein wird! Freuen wir uns auf die Live-Umsetzung, denn auf der Bühne war diese Band ebenso immerzu eine Macht!

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23.01.2010

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4 Kommentare zu Overkill - Ironbound

  1. stendahl sagt:

    Jetzt gehen aber die Gäule mit dir durch… In der Mitte des albums findet sich viel Riffgeschiebe und Durchschnitt. Die Überlänge der Tracks zeigt gerade, auf was für simplen Ideen die Arrangements aufgebaut sind. Der Opener, okay, nicht schlecht. Das Finale, gut, in Ordnung. Ansonsten wie gehabt ein Udo Dirkschneider-Verschnitt zu hektischem an Metallicas mittlerer Phase orientiertem Riffing. Greift lieber zu Vektor, Metallica, Heathen.

    5/10
  2. Anonymous sagt:

    Eins stimmt: "Ironbound" ist die beste Scheibe seit Jahren. Und auch ich hätte nicht geglaubt, dass mich so ein Thrash-Brett mit dem Namen "Overkill" nochmal von der Platte aus überrollt (dass die Jungs live immer noch mörderisch geil sind stand, denke ich, nie zur Debatte).
    Die volle Punktzahl halte ich für übertrieben, denn es haben sich eindeutig einige Hänger und Längen eingeschlichen, allen voran der Opener ist mir lockere 2-3 Minuten zu lang. Wie bei den meisten Alben hätte man hier zwei oder drei Nummern komprimieren und ein oder zwei andere streichen können…
    … nichtsdestotrotz ist dieses Machtwerk die erste Overkill seit Jahren, die mir wieder so richtig den Staub aus den Gehörgängen pustet! "Ironbound" verfügt über ein derart fettes Riff, dass ich am selben Abend, als ich die CD gekauft habe, mir einfach die Gitarre greifen und mitspielen musste… und dabei total übersah dass es am Ende 3 Uhr Nachts war. Himmel, was für ein Nackenbrecher! Das andere Highlight der Platte ist in meinen Augen "Bring Me The Night", was mich dezent an Metallicas "Hit The Lights" errinnert und Megadaves Riffing adoptiert, es jedoch weit interessanter gestaltet als Megadeth es je könnten… der Song bricht Geschwindigkeitsrekorde!
    Der Rest des Albums ist zwar SEHR gut, kann in meinen Augen aber leider nicht mit diesen zwei Songs mithalten. Höhstpunktzahl sollte es in meinen Augen nur für absolute Perfektion geben – und die kam dieses Jahr in meinen Augen bisher nur von einer Band, und zwar von Orphaned Land. Freue mich trotzdem darauf, die Jungs in ein paar Tagen in der Halle zu erleben, denn ich wette das Material lässt auch live die Nackenmuskeln vibrieren!

    8/10
  3. hartgarten sagt:

    Was Overkill da hinlegen ist die pure Wucht. Altgediente Trash-Metal-Fans haben nicht umsonst gewartet. Ironbound ist einfach der pure Hammer: Drive, Härte, Riffs, Spielfreude und Gitarrensoli zum Niederknien. Mehr geht nicht.
    http://hartgarten.blog.volksfreund.de/

    9/10
  4. metalmastermaxx sagt:

    Disc eingelegt, zugehört, Verwirrung…
    Was ist denn plötzlich mit Overkill los? Das ist die zentrale Frage in diesem Zusammenhang.

    Während die letzten Werke kontinuierlich abbauten und das letzte Album in den Augen der Fans umstritten war, präsentiert sich hier eine erfahrene Combo mit neuem dynamischen Songmaterial. Und man muss kein Thrash-Metal Fan sein, um Ironbound zu lieben. Schwere Riffs, einbetoniert in einen sehr druckvollen Sound und ein Bobby „Blitz“ Ellsworth in Topform, zeigen vielen jungen Musikern wo´s langgeht.
    Der Wechsel zu Nuclear Blast und eine gemeinsame Tour mit Exodus hat die Uhr um ein paar Jahrzehnte zurückgedreht. Spaß pur!

    – Reinhören lohnt sich, nach 30 Jahren Bandgeschichte ist die Frische hier (wieder) da!

    9/10