Pallas - Wearewhoweare

Review

Das schottische Neo-Prog-Urgestein PALLAS meldet sich mit seinem mittlerweile siebten Album „wearewhoweare“ zurück, welches auch das zweite mit neuem Sänger Paul Mackie ist. Und wem angesichts der Cheesyness dieses Albumtitels nicht bereits sämtliche Haare zu Berge stehen, der entdeckt darin die gewohnte Mischung aus hartem Rock und sphärischem Prog, für die PALLAS seit „The Sentinel“ bekannt sind.

Der Sound wird dabei von den schwerelos anmutenden Synthies und dem prägnanten Bass geprägt, der sich herrlich schön knarzig durch die einzelnen Stücke grummelt. Tat Paul Mackie sich auf dem Vorgänger „XXV“ noch etwas schwer, fühlt sich seine Stimme auf dem neuen Werk doch deutlich wohler. Im Grunde kredenzen uns PALLAS damit die gewohnte Portion Pathos, Bombast und Gänsehaut, gewürzt mit einer ordentlichen Ladung kantiger Riffs, alles schön verpackt im modernen Soundgewand. Leider klingt das einleitende „Shadows Of The Sun“ allerdings wie einer dieser Progsongs, wie man sie in den letzten 10 Jahren gefühlt tausend mal gehört hat: Flottes Tempo, AOR-Riffs und Melodien, die aus der Retorte zu stammen scheinen. Erfahrene Proggies könnten diese wohl im Schlaf mitpfeifen, ohne das Lied jemals gehört zu haben. Solches ist natürlich Gemecker auf hohem Niveau, aber im Vergleich zu dem, was ihm folgt, fällt der Opener eher flach aus und wirkt fehl am Platz.

Mit dem darauf folgenden „New Life“ scheinen sich die Schotten dann warm gespielt zu haben, denn das Stück klingt schon eher nach Atmosphäre und Gänsehaut. So richtig in Fahrt kommt das Album aber erst mit „Harvest Moon“: subtil und sinister krabbelt der Song aus den Boxen, um einen dann mit seinen fiesen Riffs auf dem falschen Fuß zu erwischen. „And I Wonder Why“ wirkt wieder etwas geradliniger aber nicht minder spannend, während „Dominion“ das Niveau locker halten kann. „Wake Up Call“ kommt vergleichsweise schnell auf den Punkt und erweist sich als stadiontaugliche Hymne. Das kurze „In Cold Blood“ kommt ohne Schlagzeug aus, während „Winter Is Coming“ das Album würdig abschließt.

Abgesehen von den Startschwierigkeiten und einigen kleineren Macken kann man „wearewhoweare“ nicht wirklich viel vorwerfen. Nach über 30 Jahren Bandgeschichte klingen PALLAS anno 2015 modern und zeitgemäß, keine Spur von einem Alterswerk. Trotz allem haben sich die Schotten ihre Trademarks bewahrt; PALLAS bleiben eben doch PALLAS, was man wohl auch mit diesem furchtbar kitschigen Albumtitel zum Ausdruck bringen wollte.

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22.01.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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