Paradise Lost - Medusa

Review

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Mit ihrem fünfzehnten Studioalbum „Medusa“ besinnen sich PARADISE LOST auf ihre Doom Metal-Wurzeln zurück. Das kommt ganz schön überraschend, wenn man – zugegebenermaßen wie ich – die Band mal eben gut zehn, zwölf Jahre aus den Augen verloren hatte. Damals, 2005, brachten sie ihr selbsttituliertes Album „Paradise Lost“ raus und bewegten sich recht solide im Gothic Metal. Wo damals noch Klargesang vorherrschte, gibt es jetzt wieder größtenteils Growls auf die Ohren. Wie aber schon an anderer Stelle geschrieben wurde, fing diese Rückbesinnung schon mit „The Plague Within“ an. Die Titelheldin des aktuellen Albums, Medusa, ist nach Aussage der Band hier weniger mit der Figur aus der griechischen Mythologie gleichzusetzen, sondern vielmehr mit einer ihr nachgesagten, philosophischen Verbindung zum Nihilismus.

Eröffnet wird „Medusa“ mit Orgelklängen, die vor dem inneren Auge gleich mal eine Beerdigungsszene hervorrufen. Dass das genau das ist, was PARADISE LOST damit beabsichtigt haben dürften, wird auf dem Album auch durch den Einsatz anderer Stilmittel klar. So erwarten einen in „The Longest Winter“ krächzende Krähen mit leichtem Regen und Wind und verfrachten einen direkt auf den Friedhof. Dass es auch reichlich um den Tod geht, tut sein Übriges. Insgesamt werden genregerecht eher ruhige, schleppende Töne angeschlagen, die Gitarren dabei ganz weit runter gestimmt. Recht heavy geht es dabei natürlich trotzdem zu. Gekonnt heben sich dabei die Melodien gegen den düsteren Hintergrund ab. Vor allem im Titeltrack „Medusa“ und dem absoluten Highlight „Blood And Chaos“ entfaltet diese ihre Wirkung.

PARADISE LOST zeigen die Schönheit der absoluten Traurigkeit auf

Obwohl sich wirklich starke Songs auf der Platte befinden, gibt es allerdings auch Stücke, die nicht so wirklich einschlagen. Das Album braucht zum Beispiel recht lange, bis wirklich mal was darauf passiert. Nun kann man angesichts des hohen Doom-Anteils natürlich so argumentieren, dass das ja wahrscheinlich auch garnicht der Plan war. Stimmt auch wieder. Da das Hörerlebnis deshalb aber zwar sehr angenehm, aber eben auch etwas unspektakulär ist, gibt es dann doch einen kleinen Abzug dafür. Das ist aber mal wieder Jammern auf hohem Niveau. Vor allem denen, die sich hin und wieder gerne in absoluter Hoffnungslosigkeit suhlen, wird „Medusa“ definitiv gefallen. Denn das kann das Album richtig gut; die Schönheit der absoluten Traurigkeit und Verzweiflung aufzeigen.

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25.08.2017

headbanging herbivore with a camera

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Paradise Lost auf Tour

05.09. - 07.09.24Prophecy Fest 2024 (Festival)Empyrium, Paradise Lost, Arthur Brown, DOOL, Perchta, Arð, In The Woods..., Farsot, Triptykon, Fen, Tchornobog, Germ, Thief und AureoleBalver Höhle, Balve

16 Kommentare zu Paradise Lost - Medusa

  1. metalfreak sagt:

    So uninspierten Gesang von einer wirklich grossen Band hat man selten in letzer Zeit gehoert, da Paradise Lost meinen sie muessen auch einen auf Sludge machen ist dies wohl eine bewusste Entscheidung. Viele Songs haben Laengen und sind total unspektakulaer ,unabhaengig davon wird dieses wenig interessante Doom Teil seine Kaeufer schon finden.

    6/10
  2. Neffe sagt:

    Monotoner Sludge-Doom Einheitsbrei gepaart mit penetrantem Gegrunze und Gegröle. Für mich neben „The Plague Within“ ihr schlechtestes Werk.

    2/10
    1. Doktor von Pain sagt:

      Auch wenn ich 2/10 etwas hart finde, aber im Großen und Ganzen kann ich mich Neffes Meinung anschließen. „Medusa“ ist das erste Album von Paradise Lost, das ich mir nicht zulegen werde.

      1. Neffe sagt:

        Ja 2/10 sind wohl etwas zu hart. Ich erhöhe daher der Fairness halber auf 3 Punkte. Aber mehr ist einfach nicht drin, denn dafür klingt die Platte viel zu eintönig und ideenlos.

        3/10
    2. doomed-forever sagt:

      Soetwas schreiben ja hier mal nur Kiddies! Ich kenne die Band seit „Lost Paradise“, und zum Glück hat sich vor Jahren der Kreis wieder geschlossen, nämlich nach diversen Soundexperimenten & herum Geiere („Host“, „Believe in Nothing“) klingen PL endlich seit Jahren wieder so, wie zu Icon & Draconian Times Zeiten, und das war zusammen mit Shades of God für mich die Beste Zeit der Band. Was die neuerliche Remix Choose soll, wissen allerdings nur Nick, Greg & Co, wahrscheinlich einfach dem Zaster wegen…wieso auch sonst, total überflüssig, diese Geschichten.

      Gut ist, das Nick wieder halbwegs schreien & growlen kann, wenngleich auch nicht wie anno 1993-95, man(n) wird leider eben älter. Der Vorredner muss echt einen an der Waffel haben, jedenfalls von PL keinen Plan, wahscheinlich so ein Kiddie Anfang 20….tse.

      Eine durchschnittliche 6/10 gibt’s jedenfalls von mir fürs Album, „Blood & Chaos“ ist sogar Radio-tauglich, wobei ich diesen massenkompatiblen Rotz verachte. Kein besonderes Highland in der Band History, aber es klingt auch nicht wirklich schlecht. Auf anderen Alben waren Greg & Co allerdings kreativer.

      6/10
      1. Neffe sagt:

        Von PL keinen Plan? Na du musst es ja wissen. Geschmäcker sind halt verschieden so wie die Menschen. „Gothic“ und „Shades of god“ sind mindestens 10 Mal besser als dieser verkrampfte Möchtegern-Old-School-Doom.

      2. Neffe sagt:

        „Host“ und „Believe in nothing“ waren übrigens auf ihre Art sehr interessante Alben und vor allem ehrlich. „Medusa“ klingt dagegen nur wie eine Auftragsarbeit nach dem Motto „Fresst oder sterbt“.

  3. SaGi sagt:

    Ich les‘ hier immer Sludge.
    Paradise Lost gehen mit dem Album an die Anfänge zurück, als es Unsäglichkeiten wie Host oder Believe In Nothing noch nicht gab und die Welt für mich noch in Ordnung war.
    Death/ Doom irgendwo zwischen Gothic und Shades Of God mit ein paar Ensprengseln von Icon oder Draconian Times.
    Was The Plague Within schon andeutete, wird hier zu Ende geführt.
    Einen fetten Brecher wie Gods Of Ancient haben PL schon lange nicht mehr geschrieben, The Longest Winter hätte so genauso auf Icon stehen können, Fearless Sky und From The Gallows sind Gothic Signaturtracks und die beiden „Hits“ gibt es in Form des flotteren Blood And Chaos und des melodiösen Until The Grave. Über allen Stücken thronen nach wie vor die typischen PL – Melodien, Holmes pendelt zwischen Growlen und Klargesang und die richtig gute Produktion hat Druck ohne einzelne Instrumente zu verwässern. Lediglich mit No Passage For The Dead kann ich mich (noch) nicht anfreunden.
    Fans der ersten PL Alben, Lost Paradise mal ausgenommen, werden ihre helle Freude mit dieser Scheibe haben.
    Ein Punkt Abzug für No Passage For The Dead und ein halber, weil Gothic, Shades Of God und Icon bei mir unantastbar sind. 🙂
    8,5 Punkte

    8/10
  4. Andreas Schaffernak sagt:

    Bin überrascht, wie zwiespaltig das Album von den Lesern hier aufgenommen wird. Ich finde es super, dass die Band den eingeschlagenen Pfad des vorangegangenen Albums weiterverfolgen und sogar stärker in den Doom-/Deathbereich abtauchen. Die Songs sind größtenteils super, auch wenn manche ein paar Anläufe mehr brauchen (Medusa, No Passage for the Dead).
    Gerade live gehören meiner Meinung nach die härteren Songs aus den frühen Neunzigern und den letzten beiden Alben zum stärkeren Material. Von mir aus können sie den Stil beibehalten, auch wenn das bei einer Band wie Paradise Lost eher unwahrscheinlich ist. 😉 8/10 von mir da ich das Album zwar super finde, es mich aber nicht ganz so mitreißen und überraschen kann wie der direkte Vorgänger „The Plague Within“. Dennoch sehr empfehlenswert!

    8/10
  5. hypnos sagt:

    für mich (auch als großen Doom-Fan) ist das Album eine herbe Enttäuschung. Die Hälfte der Songs kling wie ein lauwarmes Möchtegern- ‚Shades Of God‘. Das ist für eine so große Band wie PL einfach unwürdig. Der Rest wird vom unnötigen, uninspirierten und viel zu häufig eingesetzten Gegrowle von Nick Holmes nach unten gezogen. Der Mann kann doch gut singen…kriegt er denn nicht mehr genügend vernünftige Gesangslinien gebacken? Schade, sehr schade. Das schlechte PL Album seit vielen Jahren

    5/10
    1. Neffe sagt:

      Genauso sehe ich das auch. Vor allem der Gesang ist das größte Manko des Albums. Statt seine stimmliches Spektrum auszureizen und so den dreckig-kratzigen Doom-Riffs einen angenehmen Kontrast entgegenzusetzen, grölt und keift Nick fast durchweg. Und das fängt nach spätestens 5 Songs an zu nerven und zwar gewaltig.

  6. RN sagt:

    „Medusa“ ist vielleicht nicht ganz so direkt wie man das sonst von Paradise Lost gewohnt ist, meinen Geschmack treffen sie mit dieser etwas sperrigeren und atmosphärischeren Ausrichtung aber sogar noch mehr als bisher.

    9/10
  7. nili68 sagt:

    Handwerklich okay, dafür hat die Band zuviel Routine, aber stinklangweilig. Wirkt wie ’ne Band, die back to the Roots geht, weil die halt verkaufen wollen/müssen. Braucht Niemand, der einen künstlerischen Mindestanspruch hat. Klingt nach Auftragsarbeit.

    4/10
    1. Christian sagt:

      Medusa ist Paradiese Lost in Reinkultur.
      Megatonnen schwer, ultraduester und
      Vom Rhythmus her eher atonal gehalten.
      Die sonstigen Harmony Lines sind
      Überwiegend verschwunden.
      Ein musikalisches Statement in
      Diesem Genre von der Gruppe !!!
      PS : mehrfach anhören und dann urteilen

      10/10
  8. FBS sagt:

    Eine Zeit lang konnte ich mir mit Medusa die grauen Tage verdunkeln aber der Spaß an dem Album hielt nicht lange. Dagegen habe ich the plague within über 200 mal durchgehört aber Medusa kommt da mit seiner Stangenware einfach nicht ran. Am besten finde ich Until the grave und am schlimmsten Blood an Chaos. Was für eine Schnarchnummer. Da hätten die auch genauso gut zweimal den Bass anschlagen können dann wäre der Song wenigstens schneller zu Ende.

    Nach dem hervorragenden Plague Within also ein Album welches man kurz hört und schnell vergisst. Vielleicht klapp es beim nächsten mal besser.

    6,5/10

    7/10
  9. VladtheDrac sagt:

    Medusa>Plague Within>Obsidian

    9/10