Phobia - 22 Random Acts Of Violence

Review

PHOBIA sind eine der maßgeblichen Innovatoren des modernen Grindcores, Schutzheilige einer zweiten Generation lärmbesessener Guerillakrieger. Ihre formenstümerischen ersten Produktionen liegen mittlerweile nun um die zwanzig Jahre zurück. Und nachträglich kann man diese frühen Veröffentlichungen als amerikanische Parallelentwicklung zur europäischen Front hören: Die Konvergenz aus Blastbeats und Groove ruft einen Referenzkosmos aus der gesamten Punk-, Hardcore- und Grindgeschichte ab, dessen Splitter sie auf den Hörer einprasseln lassen. Seitdem gab es keine Neuorientierung.

Ihr Erfolgskonzept besteht in einer atemlosen Hetzjagd in sauberen Strukturen, mit zurückhaltender Catchyness, ohne nennenswerte Überraschungen, aber wenigstens mit der Gewissheit, dir unmissverständlich zu vermitteln, woran du bist. Nur: Nicht selten langweilt das leider. Nicht selten glaubst du, das ein oder andere Riff, einen Song oder Einstieg alleine von dieser Band drei- bis fünfzehnmal schon gehört zu haben. Natürlich gibt es einige Ausnahmen, das macht es ja auch so schwer, diese Platte komplett zu verdammen. „Continue Insane“ z.B. ist ein Killer. Da gibt es nichts zu rütteln.

PHOBIA ist es irgendwie erneut gelungen, einen extremen Konsensstatus zwischen rüdem Geknartze und geknebelten Geröllpassagen zu etablieren. Wahrscheinlich wäre es eine der leichtesten Übungen in einem Blinddate-Contest, das kalifornische Kollektiv richtig einzuordnen: Kennst du ein Stück von denen, dann (er)kennst du auch den Rest. Was ja nicht unbedingt das Schlechteste sein muss. Genauso wenig wie dieser Anarchismus-Overkill, der hochgradig ansteckend wirken kann, dich die Faust-in-die-Luft-strecken-Nummer bis zur Sehnenscheidenentzündung wiederholen lässt. Es müssten schon notorische Berufsoptimisten sein, die auf „22 Random Acts Of Violence“ ähm deutliche Weiterentwicklungstendenzen erwartet hätten. Keine Frischluft im Grindcore-Moloch. Plansoll erfüllt. In Ordnung.

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26.10.2008

Der metal.de Serviervorschlag

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