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Pissmark - Brachiale Wiener Härte

Review

Allzu traurig bin ich nicht, dass sich die Wege von PISSMARK und meinen Ohren bisher noch nicht kreuzten. Denn was auf „Brachiale Wiener Härte“ geboten wird ist ungefähr so interessant wie eine Sommerloch-Schlagzeile in der BILD. Um mal bei der Musik anzufangen, was mir hier dreist als „Testosteroncore“ oder „Moderner Metal mit deutschen Texten“ verkauft wird, ist im Prinzip nichts anderes als ein klein wenig Nu Metal, dazu etwas Thrash und hier und da vielleicht ein entfernt an Core-Trademarks erinnernder Break. Nicht gut gemacht aber erträglich, peinlich wird es dann erst wenn wie in „Gangster Depp“ oder „Wut“ einfach mal ganze Riffs und Melodien aus Songs von METALLICA, THROWDOWN oder MACHINE HEAD geklaut werden, dementsprechend klingt das Ganze dann auch einfach nur kopiert. Zu oft kommen mir dann auch Vergleiche mit UNHERZ oder EISBRECHER in den Kopf, diese künstlich erzeugte Kälte und Härte, die der industrielle Sound hier bringen soll, wirkt einfach nur blass.

So, wer musikalisch nur aufwärmt könnte ja jetzt mit den deutschen Texten punkten. Aber Leute, ist das euer Ernst? Ihr regt euch über Castingshows, Möchtegern-Gangster und Priester auf? Nicht dass das jetzt keine erhitzenden Themen wären, nur kommt es mir so vor als hätte ich das alles schonmal gehört, vor gefühlten zehn Jahren. Was hier vom Stapel gelassen wird macht jeden Stammtisch-Heini zum Philosophen, so plump und unreflektiert erscheinen die Aussagen hier. Es soll aber nicht dabei bleiben, mit „Amok“, „Trink Mich“ oder „Orfloch“ kämpft man sich munter weiter durch den Dschungel der Pauschal-Aussagen, da kommt keine Wut auf und schon gar keine brachiale Härte, nichts bringt mich zum Nachdenken und ich wünsche mir dass es schnell vorbei geht.

Ein grandios lächerlicher Abschluss wird dann noch mit dem Bonus-Track „Bonus-Dreck“ geschafft, der seinem Titel alle Ehre macht. Ein Lied über plötzlich einsetzenden Stuhlgang und Mangel an Toilettenpapier? Schon fast wieder witzig, aber eben jenseits von ernstzunehmender Musik. Das Bandfoto im Booklet, auf dem man sich munter mit Ruß bepinselt in einer Fabrikhalle seiner Männlichkeit beweist, macht das Ganze dann auch nicht mehr besser, „Brachiale Wiener Härter“ ist ein lahmes Album das Genre-Größen kopiert und mit Kindergarten-Lyrics höchstens schwer pubertierende Jungs anspricht, mehr nicht.

 

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04.09.2012

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1 Kommentar zu Pissmark - Brachiale Wiener Härte

  1. Gibson sagt:

    super album!
    der review von ‚fabian‘ ist eine einzige frechheit.

    10/10