Primate - Draw Back A Stump

Review

Mit PRIMATE kommt eine echte Allstar-Band auf uns zugerollt: Nicht nur, dass mit Mike Brennan an der Gitarre, Bassist Dave Whitworth und Drummer Shayne Huff gleich drei Helden des Oldschool-(Hardcore-)Punks und -Grinder aus der Atlanta-Szene dabei sind (TIMEBOMB77 anyone? THE DESPISED? OTOPHOBIA? JAVELINA?), nein, es gesellen sich mit Bill Kelliher, seines Zeichens Gitarrist bei MASTODON, und Kevin Sharp von BRUTAL TRUTH und VENOMOUS CONCEPT (und anderen) auch noch zwei sehr viel bekanntere Gesichter dazu.

Dass man bei dieser Menge an Musikern der alten Schule, die dazu alle trotz ihres Erfolges irgendwo noch in der Underground-Musik verhaftet sind, keine allzu moderne Mucke zu erwarten hat, sollte jedem klar sein, dass jedoch so etwas dabei herauskommt, hätte ich nicht gedacht: PRIMATE machen einen auf ganz, ganz alte Schule und bewegen sich in der Zeit, als Punk, Hardcore und Grindcore noch nicht wirklich voneinander zu trennen waren. So sind der titelgebende Opener auf „Draw Back A Stump“ sowie das darauffolgende „Global Division“ schnelle, harte, rotzige Punksongs irgendwo zwischen ganz alten NAPALM DEATH, ganz alten BRUTAL TRUTH und ganz alten DISCHARGE, „Hellbound“ nimmt noch eine Note MOTÖRHEAD mit dazu, bevor „Drinking And Driving“ im Riffing sogar ein bisschen bei jüngeren NAPALM-DEATH-Alben wie „Smear Campaign“ klaut. Ein bisschen Doom darf es aber auch sein, und so erinnert uns der Anfang von „Silence Of Violence“ elegant daran, dass hier ja immerhin auch ein MASTODON-Musiker mitmacht.

Trotzdem: „Draw Back A Stump“ ist ein unkompliziertes, einfaches Straight-Forward-Gerotze mit wütenden Lyrics, welches dann nach exakt 20 Minuten alles gesagt hat, was es zu sagen gibt. Das lässt in einigen Momenten aufhören – die jüngeren NAPALM DEATH in „Drinking And Driving“ sowie der doomige Beginn von „Silence Of Violence“ habe ich bereits genannt, dazu gesellen sich ein wirklich schmissiges Ende von „Pride“ sowie die beiden (noch) rasante(re)n Rausschmeißer „Get The Fuck Off My Lawn“ und „Reform?“ – und macht überwiegend wirklich Spaß, zumal auch die Produktion genau so klingt, wie sie diese Art von Musik braucht – aber es lässt sich nicht leugnen, dass „Draw Back A Stump“ eben auch ein bisschen sehr altbacken ist. Das wäre noch zu verschmerzen, aber trotz der kurzen Spielzeit des Albums wiederholt sich doch schon so einiges.

Bedenkt man, was für eine Band das hier ist und was die Musiker damit bezwecken wollen, ist das natürlich Gemecker auf hohem Niveau – für eine uneingeschränkte Kaufempfehlung reicht es dann für mich aber trotzdem nicht. Wem es gar nicht oldschool genug sein kann, der sollte natürlich auf jeden Fall hinhören, alles in allem klingen PRIMATE für mich aber „nur“ nach Schwelgen in Erinnerungen an die gute, alte Zeit. Das macht überwiegend Spaß, überzeugt mich aber nicht restlos.

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30.07.2012

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