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Purified In Blood - Flight Of A Dying Sun

Review

Als 2006 PURIFIED IN BLOOD ihr Debüt veröffentlichten, genoss der Metalcore ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit und die Norweger erspielten sich mit „Reaper Of Souls“ schnell einen sehr guten Ruf bei einer wachsenden Zahl an Hörern. Nach kurzem Auflösungsintermezzo und doch Reunion in den Jahren 2007/2008, kam dann vor zwei Jahren „Under Black Skies“. Ein Album das hier zu Lande fast gar nicht wahrgenommen wurde. Bereits vor zwei Jahren löste sich das Sextett stark vom Metalcore und erschloss sich einen neuen Raum zwischen Thrash und Rock’n’Roll mit psychedelischen Ausschweifungen. Vielleicht einige Schritte zu viel für die meisten Fans der ersten Stunde.

 

Mit dem nun erscheinenden „Flight Of A Dying Sun“ gehen PURIFIED IN BLOOD einen Schritt zurück und fügen das fehlende Verbindungsstück zwischen den ersten beiden Alben ein. Dabei mussten sie allerdings den Verlust von Glenn Reaper, einem der beiden etatmäßigen Sänger, verkraften. Eine Lücke, die noch spürbar ist, obwohl der verbleibende Shouter Enoksen durchaus einige Stimmfarben dazu gewonnen hat und merklich um brachiale Vielfalt bemüht ist. Damit die gewohnte Vokale Diversität trotzdem erhalten bleibt, hat man sich, nostalgischer Weise, Glenn Reaper bei „Iron Hands“ und bei der einzigen norwegischen Nummer „Mot Grav“ Erlend Hjelvik von KVELERTAK ans Mikro geholt.

 

Dass gerade sein Organ hervorragend zu der Nummer passt, ist da kein Zufall. Denn PURIFIED IN BLOOD erzeugen mittlerweile eine ähnliche Mixtur wie ihre Landsmänner. Nur werden neben dem selbstbewussten Rock’n’Roll noch ein bisschen Death-Metal der Marke ENTOMBED und, ihre Wurzeln haben sie dann doch nicht ganz vergessen, der, man könnte fast schon sagen klassische, Metalcore à la DARKEST HOUR mit ins Rennen geschickt. Dabei werden die Songs auf zwei bis drei (meist zündende) Ideen pro Song runtergebrochen, ohne dabei zu vergessen das Tempo geschickt durch einen Blast oder Breakdown zu variieren, Melodien einzustreuen und wenn mal Raum ist, mit Saxophon oder Orgel zu experimentieren. Das Filet auf der ohne hin schon prall gefüllten Schlachtplatte sind die Soli, die, selbst wenn sie mal etwas länger geraten sind (siehe der Titelsong), wirklich einiges zu bieten haben.

 

Bei der Wahl des Produzenten-Teams wurde ebenso nichts dem Zufall überlassen. Die Norweger haben sich mit Jacob Bredahl (Produzent) und Tue Madsen (Mix und Master) zwei der wohl namhaftesten Soundschrauber in der Szene gesichert, um „Flight Of A Dying Sun“ ins rechte akustische Gewand zu hüllen. Das Ganze klingt sehr natürlich klar, überhaupt nicht überproduziert, trotzdem meterdick und, entschuldigt den abgeschmackten Anglizismus, aber er passt einfach so gut, crispy.

 

PURIFIED IN BLOOD machen auf „Flight Of A Dying Sun“ alles richtig und zurren ein atmosphärisch dichtes, abwechslungsreiches Päckchen an Einflüssen zusammen, das auch nach mehreren Durchläufen immer wieder mit tonnenschweren Hymnen und kleinen Details punkten kann. Einzig die recht kurze Spielzeit wirft einen kleinen Schatten auf das Ganze. Was aber zu verkraften ist.

 

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13.07.2012

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