Queensryche - Mindcrime At The Moore

Review

Galerie mit 21 Bildern: Queensryche - Ruhrpott Metal Meeting 2019

Mit ihrem Jahrtausendwerk „Operation: Mindcrime“ schrieben QUEENSRŸCHE 1988 ein grandioses Stück Rockmusik-Geschichte, dessen Brillianz sie seitdem vergeblich hinterherhecheln. 2006 taten sie dann den gleichermaßen unerwarteten wie mutigen Schritt, eine Fortsetzung des Konzept-Meilensteins zu veröffentlichen. Auf der zugehörigen US-Tournee spielten QUEENSRŸCHE beide Teile in voller Länge und inszenierten dieses Spektakel mit Schauspielern und aufwändig gestalteten Kullisen zu einem Rock-Musical der Spitzenklasse.
Das dreitägige Heimspiel im Seattler „Moore Theater“ wurde natürlich auch in Bild und Ton festgehalten, und erscheint nun nicht nur als Doppel-DVD (siehe DVD-Reviews), sondern auch als Doppel-CD. In der reinen Audio-Version fehlt der Show natürlich die theaterreife Bühneninszenierung, doch bleibt hier umso mehr Gelegenheit, sich auf das Wesentliche, die Musik nämlich, zu konzentrieren.

Mit stolzen 34 Songs (inklusive der beiden Zugaben „Walk In The Shadows“ und „Jet City Woman“) wird die Spielzeit der Doppel-CD voll ausgeschöpft. Auch in Sachen Sound bleiben hier keine Wünsche offen, so dass die Gitarrenläufe von Michael Wilton und Mike Stone schön differenziert aus den Boxen kommen und auch das Rhythmusfundament felsenfest steht. Auch in Sachen Live-Feeling ist die Produktion absolut erstklassig geraten und der ein oder andere Spielfehler oder krumme Ton wurde auch auf dem Album belassen, so dass das Ganze nicht zu glatt gebügelt klingt.
Über das Songmaterial auf dem ersten Silberling braucht man eigentlich kein Wort mehr verlieren. „Operation: Mindcrime“ ist und bleibt eines der großartigsten Progressive-Konzeptwerke aller Zeiten und hat auch nach fast 20 Jahren noch nichts von seiner politischen Brisanz und Aktualität eingebüßt. Ob „Revolution Calling“, „Operation: Mindcrime“, „Speak“, „Spreading The Disease“, „The Needle Lies“, „I Don’t Believe In Love“ oder „Eyes Of A Stranger“ – die Liste der Hits ist lang und eindrucksvoll. Alleine hierfür lohnt sich der Kauf bereits.

Etwas weniger eindeutig fällt das Urteil zum zweiten Silberling aus. „Operation: Mindcrime 2“ konnte schon beim Erscheinen den hohen Erwartungen der Fans nicht gerecht werden. Trotz einiger guter Stücke wie „I’m American“, „One Foot In Hell“ oder „The Hands“ ist die Hitdichte hier deutlich geringer als beim ersten Teil. Auch die Story vom ehemaligen Auftragskiller Nikki, der aus dem Gefängnis entlassen wird und sich an dem manipulativen Dr. X rächen will erreicht nicht die atmosphärische Dichte und sozialkritische Dimension des ersten Teils.
Immerhin stimmt die Live-Darbietung des Materials nun aber wieder ein wenig versöhnlich. Stünde hier nicht „Operation: Mindcrime“ drauf, wäre das Album beim erscheinen wohl als bestes QUEENSRŸCHE-Werk seit langem gefeiert worden. Und genau das merkt man der ambitionierten Live-Präsentation auch an. In jeder Note erkennt man, dass QUEENSRŸCHE auf ihre alten Tage ihre volle Spielfreude wiedergefunden haben. In dieser bestechenden Live-Form darf man sich auch bereits auf ein eventuelles neues Studiowerk der Seattler freuen.

Ein wenig scheint es der Stimme von Geoff Tate im Vergleich zu früher an Power zu fehlen. Dies macht der charismatische Frontmann jedoch mit jeder Menge Ausdruck und emotionaler Tiefe locker wieder wett. QUEENSRŸCHE-Fans sollten sich „Mindcrime At The Moore“ auf keinen Fall entgehen lassen. Angesichts der theatralischen Bühnenshow lohnt es sich jedoch, gleich zur DVD-Version zu greifen.

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10.08.2007

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