Ra's Dawn - At The Gates Of Dawn

Review

Hier stand ein Wahnsinnsaufhänger! Eine Supernummer, echt jetzt! Gut, sagen wir lieber, hier hing das Teil… was ne Wucht! Spitze! Hast dich weggeschmissen, ganz weit weg… wirklich! Und dann war’s kein Fischer-Dübel… einfach runtergekracht, der ganze Scheißaufhänger.
Tja, was sollen wir machen? Genau, kommen wir zur Platte; es hilft ja nichts, der Aufhänger ist wech und vom jammern kommt er auch nicht wieder.

Ganz besonders glücklich können wir uns aber trotz allem schätzen, denn das neue Album von RA’S DAWN entschädigt für alle flöten gegangene Aufhänger bestens.
Der Vorgänger “Scales Of Judgement“ deutete bereits an, dass der Sechser schon bald in den Olymp (deutscher) progressiv angehauchter Heavy-Metal-Bands aufsteigen würde und 2009 werden wir natürlich nicht enttäuscht. Was genau ist aus der Band geworden, die sich schon vor zwei Jahren nicht vor Kapellen wie FATES WARNING, ICED EARTH und STEEL PROPHET zu verstecken brauchte?
Fronter Olaf Reimann ist (einmal mehr) Garant für eine höchst ausdrucksstarke Interpretation, tritt dieses Mal noch souveräner auf und sorgt mit seiner gleichsam charismatischen wie auch variablen Stimme für Freudentränen. Der Mann zeichnet schon ganz alleine für hohen Wiedererkennungswert verantwortlich, doch natürlich ist eine gute Stimme nicht alles, was uns die Koblenzer bieten. Die Riffs sind von ebenso durchschlagender Wirkung, erhöhen auf erfreulichste Art die Nachhaltigkeit und braten zum Bleistift auf “Blinding Black“ oder “Osiris“ sogar in recht gemeiner Thrash-Härte. Doch auch die Power-Metal-Chöre kommen genauso wenig zu kurz wie überlegte Arrangements und ein völlig unaufdringliches Keyboard, das die richtigen Akzente zu setzen weiß.
Überhaupt sind es die Refrains, die sich mehr als wohltuend von denen ähnlich gelagerter Bands abheben ohne dabei die Eingängigkeit vermissen zu lassen. Das textliche Konzept hat sich heuer etwas geändert und dreht sich nicht mehr größtenteils um das gute alte Ägypten.

Der abschließende epische Titel “The Dawn Of Ra“ erscheint mit über zweiundzwanzig Minuten zunächst etwas überambitioniert und sperrig; obwohl man ihn im Gegensatz zum eigenproduzierten Demo “Solar Force“, auf dem er 2002 bereits erschien, noch etwas gestrafft hat. Zudem beschleicht einen zu Beginn das Gefühl, die Jungs hätten gerade im Hinblick auf die Vocal-Melodien öfter mal Jeff Waynes “War Of The Worlds“ gehört. Nach mehrmaligem Genuss erschließt sich aber auch dieses kleine Opus und wer Wayne kennt, weiß, dass er nur bestes Material geboten bekommt. Treten die Herren wie bei “Violation“ nur noch ein paar Mal heftiger aufs Gaspedal, rocken sie bald besagten Olymp im Alleingang.

RA’S DAWN haben mit dieser Leistung einfach gewaltige Aufmerksamkeit verdient!

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23.04.2009

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