Ragnarok - Malediction

Review

Galerie mit 17 Bildern: Ragnarok - Tons Of Rock Festival 2018

Eigentlich haben RAGNAROK immer nur höchstens zweite, vielleicht sogar dritte Liga im norwegischen Black Metal gespielt, und das trotz auch schon bald zwanzigjähriger Geschichte. Gegen die Innovatoren des Genres konnte die Truppe nie ankommen, und für einen wirklich originären Stil hat’s auch nicht gereicht. Der große Line-Up-Schnitt vor fünf Jahren und einige weitere Querelen in der Besetzung sind einer straighten Entwicklung aufwärts sicherlich auch nicht förderlich gewesen.

Aber das jetzt schon siebte Album „Malediction“ ist sicherlich der Tiefpunkt der ohnehin relativ flach verlaufenden Karrierekurve der Norweger. Nicht, dass es in irgendeiner Art und Weise herausragend schlecht wäre. Ganz und gar nicht. Aber durchschnittlicheres, uninspirierteres Material habe ich seit Jahren von keiner norwegischen Black Metal-Band mehr gehört. Dass eigentlich kein einziger wirklich großer Song „Malediction“ ziert, fällt auch erst auf, wenn man mal genau hinhört und sich nicht von der natürlich sehr gelungenen Endarker-Produktion und der großen Spikes-und-Blut-Verkleidung blenden lässt.

Die zehn Tracks sind außerordentlich homogen, und das in jeder Hinsicht – Riffing, Drumming, Tempo, Atmosphäre (wenn man das so sagen kann…), Arrangement, Struktur, sogar die Vocals von Sänger Hans Firste fallen nicht aus dem Rahmen. Bei „Dystocratic“ denkt man anfangs noch, dass man’s hier vielleicht mit etwas anderem als dem sonst dominierenden Blast/Doublebass/Break-Wechselschema zu tun haben könnte – der Eindruck relativiert sich aber schon nach 35 Sekunden. Das ist nach sechs Alben einfach zu wenig aufregend. Zudem verwässern RAGNAROK ihren ursprünglich ziemlich reinen Black Metal immer mehr durch Death Metal-artige Gitarrenfiguren und mitunter sogar latent thrashige Untertöne. Auch das ist grundsätzlich nichts Schlechtes, nimmt der Platte aber die Chance auf eine intensive, gesteigerte Atmosphäre.
Erinnern kann ich mich selbst beim fünften Durchgang an nur ein einziges Riff, und das ist der Einstieg in Track 5, „Dolce et Decorum Est) Pro Patria Mori“. Der ist bezeichnenderweise allerdings völlig dreist 1:1 und nur etwas schneller und ein paar Bünde höher gezockt von MACHINE HEADs „Davidian“ geklaut. Das lässt tief blicken.

Irgendwie erinnert „Malediction“ und überhaupt RAGNAROKs Karriereverlauf frappierend an ENTHRONED – die haben sich auch jahrelang redlich bemüht, haben aber auch nicht viel mehr als Achtungserfolge erzielen können. Sogar das wird mit dieser unglaublich langweiligen Platte für RAGNAROK schwierig, möchte ich meinen.

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15.10.2012

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