Raw - Battalion Of Demons
Jost Frommhold 
1Bei metal.de muss man sich ja mit Lebenslauf um die Plattenrezensionen bewerben… dummerweise hab‘ ich dieses Mal das Foto auf ebendiesem Lebenslauf vergessen und muss zur Strafe ’ne Platte reviewen, auf dessen Cover optisch dermaßen ansprechende Kerle zu sehen sind, an deren Schönheit ich selbst in Kutte nur sehr ansatzweise heranreiche…
Und so roh und ungeschlacht die Cover-Gestalten aussehen, so roh und derb agieren RAW auf “Battalion Of Demons“ natürlich auch – keine Frage.
Der Knüppel wird hier durchgehend aus dem Sack gelassen… ach was! Der Sack liegt schon nach den ersten Tönen im Müll und der Fünfer aus Mannheim prügelt sich mit herrlicher Intensität in etwas mehr als einer halben Stunde durch zwölf pfeilschnelle Quasi-Thrash-Songs, die nicht zuletzt dank der neben dem heiseren Geshoute eingesetzten kehligem Growls einen argen Death-Einschlag aufweisen. Dazu kommt noch eine gesunde Punk-/Hardcore-Schlagseite, die die Marschrichtung des Ganzen beispielsweise auf “Last Breath“ sogar in Richtung Grindcore verschiebt, wie ihn Bands wie HATEPLOW zocken.
Damit die ganze Aggression aber nicht auf Grund beklagenswerter Eindimensionalität verpufft, garnieren RAW “Battalion Of Demons“ an der ein oder anderen Stelle mit einer kleinen Portion Melodie, so dass auch die Langzeitwirkung zu gewissen Teilen garantiert wird.
Leider sind nicht alle dargebotenen Riffs so zwingend, dass die Scheibe über die gesamte Spielzeit zu überzeugen weiß; vielleicht wäre der ein oder andere Tritt aufs Bremspedal hilfreich gewesen.
Die fehlende Qualitätsriffdichte wird aber zu einem nicht unerheblichen Teil durch Attitüde und Spielfreude ausgeglichen, so dass sich Freunde derben Thrash Metals und von Bands wie eben HATEPLOW, MISERY INDEX und TERRORIZER gleichermaßen angesprochen fühlen dürften.
Kommentare
Sag Deine Meinung!