Redgoddawn - H.O.M.E.

Review

Mühe haben sich REDGODDAWN bei ihrem Debütalbum „H.O.M.E.“ allemal gegeben. Das Digipack ist ziemlich schmuck bedruckt und optisch definitiv sehenswert. Aber, hübsch verpackt werden kann auch der letzte Müll, die Neugierde hält das Zepter an dieser Stelle aber schon fest in der Hand.

Der erste Hördurchgang ist allerdings ziemlich enttäuschend. Bei gerade einmal etwas mehr als dreißig Minuten will kein Funke zünden, die Songs wirken zu überladen, zu anstrengend – also erstmal wieder raus aus dem Player. Durchgepustet und bis zum zweiten Durchgang etwas mehr Zeit gelassen. Siehe da, es funktioniert. Die Berliner sind nämlich gewaltig, wo Modern Death Metal für mich häufig für stumpfe Brutalität steht, finden sich bei REDGODDAWN viele versteckte Details, die etwas Zeit brauchen, um zu wirken. Sicher, auf „H.O.M.E.“ glänzt noch nicht alles, aber die Ansätze sind mehr als nur vorhanden und einige der Stücke drücken fantastisch. Der brummelnde, prominent eingeflochtene Bass, das wüste  Schlagzeugspiel (wobei die etwas steril produzierten Drums dem Material eine besondere Note verleihen) und mächtige Gitarrenwände lassen keine Zweifel am Talent der Band. Fronter Steven wechselt immer wieder zwischen Geschrei und Klargesang, bei letzterem ist es von Song zu Song unterschiedlich, mal passt sein Gesang wunderbar ins Gesamtbild („My Flesh“, „Oblivion“), dann wieder wirkt er wie ein Fremdkörper („Butcher Day“). Ansonsten finden REDGODDAWN ihre Stärken aber in der Abwechslung, was zu Beginn recht eintönig erscheint, entfaltet sich mit jedem Hören mehr zu einem Album, das unter der Oberflächliche unglaublich variable agiert und mit einem mächtigen Groove ausgestattet ist – eingängig ist es zeitweise obendrein.

Ja, REDGODDAWN haben ein ziemlich kraftvolles Debütalbum vorgelegt! Nicht jeder Song lässt mir Tränen der Freude in die Augen schießen, aber so manches Mal bin ich doch schwer beeindruckt von der Spielfreude der Band, allen voran Bassist Andreas Jung führt die Klischees über seine Gattung ad absurdum – mitreißend. Modern, ja, Death Metal mit Abstrichen. Schubladen passen zu „H.O.M.E.“ aber genauso wenig wie ein allzu schnell gefasster Eindruck.

26.12.2012

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