Replica - Rising Death Demo

Review

„Nein, Sohnemann, „Leprosy“ ist nicht der neue Herrenduft von Paco Rabanne und Grip Inc. stellen auch keine Nobeljeans her… DU KOMMST AUFS INTERNAT!!!“

Tja, es ist nicht leicht, dem Nachwuchs heutzutage seine Lieblingsmucke näherzubringen.
Schon gar nicht, wenn der sich auf die meisten Dinge nur aus reiner Markengeilheit stürzt.
Überhaupt scheint es in letzter Zeit wieder verstärkt auf die Verpackung anzukommen … und da wird man gleich skeptisch, hat man doch im Gegensatz zu den meisten anderen Promos ein geradezu fürstlich aufgemachtes … Begleitbuch (!!!) der optisch in stillem Understatement inszenierten CD auf dem Tische liegen.

Dumm nur, dass auf dem Ringheft gleich DER Druck/Schreib/Verständnisfehler der Metalgeschichte in weißen Lettern prangt. Trash Metal… ich dachte, DIE Nummer sei so ausgelutscht wie die Walfisch Sachen (ja, und Orcas sind praktisch Delfine… Spinnen keine Insekten… ich kotz gleich ins Essen)… nun, wenn da wirklich Müllmetal drin ist (ab 6 Promille isses aber wieder ein Brüller… Müllmetal, super, haha), dann tut’s mir für die aufwendige Gestaltung gleich doppelt leid. Da kommt doch der ungute Gedanke auf, dass hier ein klarer Fall von Verarsche stattfindet… ich meine so wie Daisybesteiger Mosi – fix ein paar Schrottfetzen eingekauft, Label reingenäht und fertig ist das Edelhemdchen.

Gottlob kann man sich auch täuschen, denn Replica achten nicht nur auf hohle Äußerlichkeiten. So ist ihr vielschichtiger (inklusive Spoken Word und Akustikgeklampfe) Thrash Metal gut durchdacht und für ein Demo recht ansprechend umgesetzt (hey, man hört sogar den Basser, fein!!!). Sicher ist man von der Bundesliga noch ein gutes Stück entfernt, aber bekanntlich kann man ja immer mal aufsteigen. Auf seltsame Art und Weise erinnert das erste Stück „Death In Fire“ aufgrund Gesang (wenn auch weiter oben als beim guten Steve) und den streckenweise simplen, dafür eingängigen Riffs an Mortification, lehnt aber sonst an die traditionelle Thrash Schule in Hetfield/Ulrich Manier an. Track Nummer 2 „War Victim“ wird bei steigendem Härtegrad sogar noch nen Zacken abwechslungsreicher und schielt in Richtung Forbidden und Konsorten. Sehr solide Kost, Leute… macht Spaß!

Allerdings steht Euch das Getue, wie sehr Ihr den Metal lebt so gar nicht… denn die Pics im Promomaterial legen den Verdacht nahe, dass hier ne Konfirmandengruppe nach der großen Feier abgelichtet wurde. Feilt lieber weiter an der Mucke, die ist für nen Einstand nämlich recht prächtig ausgefallen.

20.05.2005

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