Revel In Flesh - Emissary Of All Plagues

Review

Galerie mit 19 Bildern: Revel In Flesh - Night Of The Deathkult 2023 in Osnabrück

5. Torture Throne

Auch bei diesem Stück ist das Tempo zunächst ziemlich gedrosselt. Sind REVEL IN FLESH etwa nicht nur (etwas) älter sondern auch ruhiger geworden, kommt jetzt bald mal eine Ballade? Nee, Moment mal, jetzt zieht das Tempo doch an und auf einmal ballert es dann doch wieder so richtig schön, auch wieder mit deutlichen BELPHEGOR-Anleihen. REVEL IN FLESH gelingt es wirklich immer wieder hervorragend, das Tempo zu variieren. Kompliment meine Herren!

„Torture Throne“ ist im Prinzip noch eine ältere Komposition von 2014. Die Lyrics lagen auch bereits lange auf Halde und im Zuge der „Emissary Of Plagues“-Sessions haben wir die Nummer wieder aus der Versenkung geholt. Der Song gehört mit zu den melodischsten Tracks auf dem Album, lädt aber dennoch zum Headbangen ein. Eventuell werden wir für „Torture Throne“ auch noch einen Videoclip machen, da sich die Lyrics visuell auch gut umsetzen lassen. Lasst Euch überraschen!

6. The Dead Lives On

Und nun geht’s zurück zum guten alten Schweden-Tod, jawoll! Dies ist bis jetzt der unmelodischste Song, einfach wohltuend hart und ausgestattet mit sehr feinen Harmonien. Wie oft müsst ihr eigentlich das Wort „Flesh“ auf einer Scheibe unterbringen, gibt’s dafür eine bandinterne Faustregel?

Nein, meine Bandkollegen reden mir da bei einer inflationären „Ver-flesh-ung“ nicht rein, aber auf die eine oder andere Weise müssen wir unserem Bandnamen ja schließlich auch gerecht werden. „Flesh“ ist eines der Wörter, die im Death Metal immer funktionieren. Übrigens, das Solo ist ein Gastbeitrag des ENTRAILS-Gitarristen Jimmy.

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7. Lord Of Flesh

Und wo wir einmal beim Thema sind, wer ist denn der Herr des Fleisches? Auch dieser Track besticht wieder eher durch seine Härte. Das sollte man jetzt nicht falsch verstehen, auch die hochmelodischen Momente gehören zu REVEL IN FLESH und zeichnen die Band aus. Aber letztlich macht’s ganz einfach die richtige Mischung, und die habt ihr wieder mal prima hinbekommen.

„Lord Of Flesh“ war eine der ersten Kompositionen, die Maggesson und ich gemeinsam für das neue Album geschrieben haben. Der Track enthält viel urtypische Death Metal Elemente und hat außerdem ein fast schon klassisches Rocksong-Schema. Die Lyrics sind aufgebaut wie eine Art Beschwörungsformel. Wir möchten das Mysterium um den „Lord Of Flesh“ jedoch nicht enthüllen, denn jeder wirklich Interessierte kann sich die Lyrics durchlesen und die Stimmung des Songs auf sich wirken lassen, damit gewisse Bilder im Kopf entstehen. Aber sagen wir mal nur so viel, der Typ ist ganz sicher kein netter Kerl, hahaha…

8. Sepulchral Passage

Hier starten die Jungs gleich mit richtig fetten Blasts und klingen verdammt nordisch. Dabei sind sowohl die Stimme als auch der Song an sich so richtig schön giftig. Seid ihr insgesamt ein kleines Stück Richtung Melodic Black gerückt, oder habe ich da vielleicht etwas an den Ohren?

Richtig erkannt! Der Song ist in gewissem Sinne ein kleines Liebäugeln mit den guten alten Melodic Black/Death Releases Ende der 90er. In dem Track steckt sehr viel Feeling, das mich an Bands wie VINTERLAND, UNANIMATED, MÖRK GRYNING etc. erinnert, aber eben auf die REVEL IN FLESH-Weise interpretiert. Der Track hat auch eine sehr kalte Aura.

9. Dead To This World

Beim letzten eigenen Song wird es dann nochmal richtig hymnisch und melodisch, wie bei den ganz Großen der Zunft. Hier unterstelle ich euch jetzt mal blankes Kalkül, denn so beenden alle Guten ihre Scheiben … Trotzdem muss ich da ein Kompliment loswerden, denn das ist einfach ein mächtiges Statement zum Abschluss der Scheibe!

Absoluter Volltreffer deinerseits! Das Ziel war es, zum Ende hin den Epic Faktor nochmals deutlich zu erhöhen. Und dabei ist ein abgrundtiefer Song mit Doom/Death Ambitionen herausgekommen, der dich richtig runter zieht. Es sollte einfach ein emotionsgeladener Abgang werden, und das ist uns denke ich auch gelungen.

10. Doctor Doctor

Absolut, aber da kommt ja noch einer, REVEL IN FLESH covern UFO’s „Doctor Doctor“. Da dachte ich ehrlich gesagt zunächst: Muss das wirklich sein? Denn hierbei handelt es sich ja eigentlich um einen Song, den man möglichst nicht antasten sollte. Aber „komischerweise“ funktioniert das Ganze überraschend gut im REVEL IN FLESH-Stil. Warum habt ihr euch für genau diesen Song entschieden? Was muss man beim Covern eines solchen Klassikers beachten, wie geht man da ran? Eines ist jedoch jetzt schon sicher: Sollte die Stimmung bei einem Gig von euch wider Erwarten mal absacken, dann zündet der hier auf alle Fälle.

Solche Ideen müssen aus dem Bauch heraus kommen und uns spontan einfach total Spaß machen. Es ist in der Tat so, dass wir allesamt auch einiges an altem Hardrock/Rock Kram durch die Boxen ballern lassen, wenn der „Deathkult“ zu Konzerten fährt. Dazu fließt das Bier halt immer noch am besten! Und dabei ist schon eine heimliche Liebe zu besagtem UFO Song entstanden. Mir ist klar, dass die Schenker-Vintage-Gitarren im Original nicht zu toppen sind. Aber ich finde, wir haben es durchaus geschafft, dem Song auf unsere Weise ein Stück REVEL IN FLESH zu verpassen. Es wird halt so ein Take-it-or-leave-it-Ding sein. Dan Swanö war von der Nummer spontan voll begeistert. In erster Linie machen wir das einfach weil wir Bock drauf haben und mehr steckt da auch gar nicht dahinter. Wir suchen also keineswegs zwanghaft nach etwas Massentauglichem.

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Haubersson, darf ich dich zum Abschluss noch bitten, dein Fazit zu „Emissary Of Alle Plagues“ zu ziehen, ohne die üblichen Promo-Phrasen zu dreschen!?

Das Album ist für uns immer noch sehr frisch. Daher fehlt uns natürlich noch die notwendige Distanz, um ein Fazit zu ziehen. Ich denke jedoch, dass wir hier wirklich unser bisher melodischstes Werk vorgelegt haben, das jedoch nach wie vor unsere Death-Metal-Wurzeln in sich trägt. Den Hang zu Groove, Heaviness und Atmosphäre gab es auch schon auf „Death Kult Legions“, wobei das neue Album diese Entwicklung mit einem Hang zu mehr Melodie und Epik sozusagen fortführt. Für uns war das in gewissem Sinne ein logischer und natürlicher Entwicklungsprozess, bei dem nichts erzwungen oder gar kalkuliert wurde.

Da muss ich dir leicht widersprechen. Für mich ist „Emissary Of All Plagues“ nicht nur an den Wurzeln, sondern durch und durch Death Metal. Das Ganze wurde einfach nur etwas verfeinert mit noch mehr geilen Melodien und einer Prise Black Metal. Dabei ist eure Formel eigentlich recht simpel: Egal ob brutal, episch oder hochmelodisch. Wenn, dann richtig! Und man erkennt bereits nach wenigen Sekunden, dass hier eindeutig REVEL IN FLESH am Werk sind, und das ist auch verdammt gut so! Es gibt ja dieses etwas abgedroschene Fazit vom „ausgereiftesten Werk bisher“. Aber sorry, genau das trifft es auch hier am besten.

Danke Dir für dieses coole Special! Und alle Freaks, die ihren Death Metal gerne klassisch und leicht melodisch angehaucht mögen, sollten sich den 02.12.2016 quasi als D-Day für „Emissary Of All Plagues“ vormerken. Hail The Deathkult!!!

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, deswegen stehen hier als Fazit ja auch dick und fett 9 Punkte. Hat Spaß gemacht, Herr Haubersson..!

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23.11.2016

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1 Kommentar zu Revel In Flesh - Emissary Of All Plagues

  1. Daniel sagt:

    Es ist wirklich ein richtig fettes Album und auch mein erstes dieser Band.Da ich ein riesen Hypocrisy-Fan bin,hab ich mich auch sofort damit angefreundet.Mein Lieblings Track ist “Fortress of Gloom“ weil mich dieser irgendwie an Amon Amarth erinnert.Ganz ehrlich für mich ist es das beste Death Metal(bzw. Metal) Album der letzten Jahre.Macht weiter so!

    9/10