Scum - Gospels For The Sick

Review

Was BLOODBATH für das schwedische Weltkulturerbe, den Stockholm’schen Death Metal, sind, dürften SCUM für Norwegen darstellen. Allerdings hat sich die Supercombo um die beiden EMPEROR Urgesteine Samoth und Faust nicht dem ursprünglichen Sound vergangener glorreicher Tage verschrieben, sondern beschreitet mit einigen genrefremden Mitstreitern Pfade, die man ihnen so nicht unbedingt zugetraut hätte. Die Rede ist hierbei von Happy Tom (TURBONEGRO), Cosmocrator (MINDGRINDER) und Casey Chaos (AMEN), dem einzigen Amerikaner in den sonst durchweg norwegischen Reihen. Eine ziemlich pikante Mischung der unterschiedlichsten musikalischen Backgrounds, die dabei entsteht. Die Grundausrichtung des Materials ist eindeutig Punk, wenn auch in seiner rotzigsten Form. Schmutzig, schrammelig, primitiv, so wie das sein muss. So richtiger SCUM eben. Während die Mehrzahl der Beteiligten mit Casey Chaos, Happy Tom und auch Herrn Faust (u.a. Trommler bei den Noise Punkern BOMBEROS, bei denen Maniac (ex-MAYHEM) das Mikro bedient) in dieser Spielrichtung mehr oder weniger beheimatet sind, drücken Samoth (ZYKLON) und Cosmocrator dem Material den schwermetallischen bzw. vercrusteten Stempel auf. Weitere Unterstützung erfährt das Ensemble durch Gastbeiträge von Nasenbär Mortiis und Nocturno Culto (DARKTHRONE), welche es sich ebenfalls nicht nehmen ließen, ihre Säfte mit einfließen zu lassen. Tatsächlich wird die Band was das Songwriting anbelangt sehr demokratisch geführt. Die nötige Härte, die neben eher alternativen Tönen zugeneigten Hörern auch gestandene Metaller ansprechen dürfte, kommt durch die gekonnte Vermischung mit reinrassigen Black Metal Strukturen, die sich in Songs wie „Truth Won’t Be Sold“, „Night Of A 1000 Deaths“ oder „Road To Sufferage“, das mit SATYRICONschen Weisen überrascht, in bekannt monoton-atmosphärischem Riffing äußern. Auch Opener und Singleauskopplung „Protest Life“, zu der es übrigens ein Video gibt, fährt traditionelle Geschütze auf, indem der vordergründige Punk von mächtig Thrash Riffing à la DEW-SCENTED Rückenwind bekommt. Zusammen mit dem TURBONEGROschen Vibe, der dem Song eigen ist, ergibt das eine ziemlich eingängige Sache. Und dieser Vibe steckt auch noch in einigen anderen potenziellen Hits. Besonders hervor tun sich dabei das extrem gutgelaunte Böse-Buben-Stück „Throw Up On You“, das fast grindige „Deathpunkscumfuck“ mit seiner rücksichtslosen Anarcho-Attitüde und der coole epische Rausschmeißer „The Perfect Mistake“, der sich noch einmal mit richtig eingängigem Melo-Black Riffing in Szene setzt. „Gospels For The Sick“ ist trotz allem kein Album für irgendein Schnittmengenpublikum, sondern spricht explizit die Extreme an. Punk’s Not Dead!

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30.08.2005

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1 Kommentar zu Scum - Gospels For The Sick

  1. xXx-Oimel-xXx sagt:

    Kann dem Review nur zustimmen. Diese Schnoddrigkeit ist fast schon göttlich.

    8/10