Simeon Soul Charger - Harmony Square

Review

Die vier Amerikaner von SIMEON SOUL CHARGER haben vor ca. zwei Jahren eine ungewöhnliche Entscheidung getroffen: nach einem Deutschland-Aufenthalt, der durch die nahende Veröffentlichung ihres Debütalbums „Meet Me In The Afterlife“ motiviert war, zogen sie auf einen idyllischen Bauernhof in der Nähe von München.

Dieses abgeschiedene, harmonische Leben hat vermutlich die musikalische Produktivität angekurbelt, denn mit „Harmony Square“ liegt nun das neue Album vor, das sich durch Ideenreichtum und Kreativität auszeichnet. Lyrisch beschäftigt es sich mit gesellschaftlichen und sozialen Missständen wie Unterdrückung, Ausnutzung und der Konsequenz, dem Volksaufstand. Musikalisch signalisiert schon das Streicherintro „Overture“, dass man es hier mit 70er Jahre-inspiriertem, proggigem Psychedelic Rock zu tun hat. Das folgende „Babylon Grove“ wirkt mit seinen markanten Pianoklängen und dezenten Streichern fast etwas folkig und versprüht eine leicht melancholische Stimmung, zu der die Vocals noch beitragen.

„All’s Fair In Harmony Square“ hingegen klingt mit Flöten und Akustikgitarren luftiger und mutet nostalgisch an. Generell vereint „Harmony Square“ so einige Elemente: mal psychedelisch-proggigere, mal straighter rockende akustische und elektrische Gitarren, diverse Percussion-Instrumente, Querflöten, Streicher und unterschiedliche Arten von Gesang können teilweise in einer etwas verschroben und abgedreht klingenden Mischung resultieren. Auch atmosphärisch wird das ganze Spektrum abgedeckt, was dazu führt, dass „Harmony Square“ sehr facetten- und detailreich daherkommt und viele unterschiedliche Eindrücke darbietet, die beim ersten Hören noch etwas überfordernd sein können, sich dann aber immer mehr entfalten und ordnen.

Wie bei vielen Alben aus dem Progressive-Bereich versteht sich auch „Harmony Square“ als Werk, das am Stück gehört werden sollte. Das empfielt sich auf jeden Fall, kann allerdings mitunter etwas anstrengend werden; insbesondere manch langer, eher schräger Part wirkt auf mich persönlich auch nach intensiver Beschäftigung mit dem Album noch recht langatmig. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass SIMEON SOUL CHARGER mit ihrer Musik nicht hundertprozentig meinen Geschmack treffen. Deshalb möchte ich auch von einer Wertung absehen, aber nichtsdestotrotz darauf hinweisen, dass „Harmony Square“ ein eigenständiges, komplexes und künstlerisches Werk geworden ist, das Genrefreunde definitiv antesten sollten.

30.09.2012

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