Solstice (UK) - New Dark Age

Review

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Den dritten Streich im Bunde der SOLSTICE Re-Releases stellt der letzte offizielle Longplayer „New Dark Age“ aus dem Jahre 1999 dar. Gerade hieran erkennt man schnell, wie dramatisch und bitter es eigentlich ist, dass danach kein weiteres Album mehr von dieser einflussreichen Ausnahmeformation erschien. Gebeutelt nach einigen Line-Up Veränderungen nach „Halcyon“, Lennaert Roomer (Schlagzeug), Gian Piras (Gitarre, abgewandert zu CRADLE OF FILTH) und Simon Matravers (Gesang) verließen die Band, raffte sich Rich Walker auf und scharrte mit Rick Budby und Morris „Moz“ Ingram neue Mitstreiter um sich. Vor „New Dark Age“ wurde mit diesem neuen Line-Up 1997 noch das „Drunken Dungeon Session“ Demo eingespielt. Doch trotz genialer Musik sah die Zukunft düster für die Gruppe aus, denn trotz erfolgreicher Tourneen im Jahr 2000 und dem Start des Songwritings für ein drittes Album, löste sich die Band nach dem Headbangers Open Air 2002 auf. Doch hierzu mehr im Interview.

Auf der zweiten Langrille der Engländer zeigten sich SOLSTICE sehr gereift, sie griffen Elemente des typischen Heavy Metals als auch des Doom Metals auf und ließen diese zu einer wunderbaren Symbiose miteinander verschmelzen. Was gleich auffällt ist der viel facettenreichere, charismatischere und anbetungswürdige Gesang des damaligen Neuzugangs Ingram, der den nicht gerade schlechten Matravers locker in die Tasche steckte. Mal ist die Stimme kräftig, powervoll, an anderer Stelle dann mal wieder wirkt sie eher zerbrechlich, melancholisch zurückhaltend. Ab und an gibt es auch mal einen ganzen Chor zu hören. Die düsteren, epischen Kompositionen sind sehr abwechslungsreich, zeigen viel Gefühl und Detailverliebtheit, kraftvolle, harte, treibende als auch eher ruhige Passagen wechseln sich ab, und SOLSTICE zeigen auch mal eine eher progressivere Seite. Daneben werden auch einige keltische Folk-Einflüsse wie bspw. in „Cimmerian Codex“ oder „Blackthorne“ verarbeitet, was das Material nochmals aufwertet. Die Vorliebe für britischen Metal hört man deutlich an den häufigen, gekonnten Twin-Gitarren-Leads, aber auch die depressiven, fesselnden Melodien sind zuhauf vorhanden. „New Dark Age“ führt so einerseits die eingeschlagene Richtung von „Halcyon“ weiter, ohne die eindeutigeren Doom Wurzeln von „Lamentations“ zu verleugnen.

Dieses Meisterwerk britischen Edelstahls ist noch dazu mit einer wirklich druckvollen, transparenten Produktion gesegnet. „New Dark Age“ ist eine fantastische, bewegende und süchtig machende Platte mit unglaublich guten Hymnen. Abgerundet wird der Re-Release noch passend mit den feinen Coverversionen von IRON MAIDENs „The Prophecy“ und dem TRESPASS Stück „Stormchild“ als Bonus-Tracks. Die Messlatte ist mit diesem Album so hoch gesetzt, dass ich ehrlich gesagt meine Zweifel habe, ob SOLSTICE selbst das nochmals toppen können. Aber natürlich lasse ich mich sehr gerne überraschen und zücke trotzdem die Höchstnote!

06.05.2007

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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