Soul Demise - Blind

Review

Galerie mit 18 Bildern: Soul Demise - Metal Franconia Festival 2022

Was würde sich der deutsche Einzelhandel beschweren, wenn der deutsche Endverbraucher nur schwedisches, osteuropäisches oder amerikanisches Bier trinken würde! Wogen würde es schlagen, die garantiert bis in den Bundestag reichen würden. Komisch nur, dass dies im Falle „deutscher Death Metal“ nicht der Fall ist. „Deutsches Bier ist im Vergleich qualitativ besser und somit eher konkurrenzfähig“, könnte man einwenden. Nimmt man aber ein Album wie das Drittwerk von SOUL DEMISE, wird dieses anfangs durchaus plausible Argument von vorne bis hinten aus den Angeln gehoben und entkräftet.
Schon der Vorgänger „In Vain“ wurde allerorts zurecht mit sehr guten Kritiken bedacht. Aber auch Touren im Vorprogramm von DISMEMBER oder NAPALM DEATH konnten nichts daran ändern, dass die fünf Bayern immer noch als eine Art Undergroundtipp gelten, während ein Großteil der ausländischen Combos, die nur halb so viel Niveau haben, weit weniger stiefmütterlich behandelt werden. Warum, ist mir schleierhaft und wird bei dem Genuß von „Blind“ noch unerklärlicher. Astreiner Schweden-Melo-Death, ganz im Stile von AT THE GATES, plättet einen auf die Dicke einer Briefmarke. Schon der Opener „Still Alive“ beweist, dass sich SOUL DEMISE bei weitem nicht mehr hinter den Großtaten der ersten Band der beiden Björler-Brüder verstecken müssen. Reifes Songwriting, eingängige Melodien, Brachial-Brutal-Riffing, Midtempo-Groove, High-Speed-Geballer und Aggro-Kreisch-Vocals, alles ist vorhanden und hat nur ein Ziel: die Nackengegend des Hörers! Eingewoben in diese Intensitätsbrocken finden sich immer wieder die genretypischen Instrumentals oder Akustikbreaks, die jederzeit für Auflockerung sorgen und durch die von ihnen gelieferten Verschnaufpausen das Energielevel dieser Scheibe weiter erhöhen. Bezieht man die im Vergleich zum Vorgänger wesentlich druckvollerere und differenziertere Produktion noch mit ein, kommt man an „Blind“ als Fan guter, alter Melo-Schwedentod-Klänge einfach nicht vorbei. Denn ganz ehrlich: Selbst wenn sich AT THE GATES wieder vereinigen und ein neues Album aufnehmen würden, es hätte seine Probleme, die Klasse von „Blind zu erreichen.
Also liebe Elchtöter, trinkt weiterhin deutsches Bier UND ballert euch endlich deutschen Death Metal um die Ohren! Beides ist definitiv von derselben Güteklasse A+!

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19.05.2005

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2 Kommentare zu Soul Demise - Blind

  1. alarmist sagt:

    Geiles Teil!!!!!! Die Scheibe strotzt nur so von Kraft und stellt kein bisschen aufgewärmten Kaffee dar! Der Kauf lohnt sich! Besonders der erhöhte Thrash-Anteil macht die ganze Sache sehr flott! Echt klasse!

    10/10
  2. Anonymous sagt:

    Für mich die neuen At The Gates, bzw. ein zweites, aber auf keinen Fall schlechteres, Slaughter Of The Soul!!! Die Riffs und Melodien klingen nach was neuem das mit was altem verbunden wurde, dabei klingt das ganze sehr nach einer Band aus Schweden. In jedem Song kommt mindestens einmal eine Stelle an der man denkt "GEIL" und sich alles nochmal von vorne anhört. Wer was komplett neues sucht ist hier falsch, wer aber auf alten schweden-death steht der sich trotzdem neu und frisch anhört, der sollte sofort zugreifen. Natürlich sind sämtliche Slaughter Of The Soul Anhänger auch sofort reinhören!!! 10 Punkte für eine deutsche Band die hoffentlich noch ganz groß wird.

    10/10