Status Quo - The Vinyl Collection (1972-1980)

Review

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Seit Beginn ihrer Karriere haben die beiden Briten Francis Rossi und Rick Parfitt mit der Kritik zu kämpfen, dass sie immer wieder das gleiche Riff, die gleichen drei Akkorde benutzen, das gleiche Album schreiben und den gleichen Song spielen würden. Dass diese Vorhaltungen nicht ganz von der Hand zu weisen sind, wissen natürlich auch die beiden Bandköpfe und haben das 2007er STATUS QUO-Album damals selbstironisch „In Search Of The Fourth Chord“ getauft. Diese sympathische Art und die Tatsache, dass STATUS QUO trotz der vermeintlichen Simplizität ihrer Musik auch heute noch – ca. 50(!) Jahre nach der Bandgründung – jeden Konzertsaal rocken, muss einem einfach Respekt abnötigen. Im Rahmen des Dienstjubiläums der Band haben Universal Music nun ein ansehnliches 10-Vinyl-Paket geschnürt, das die Bandphase zwischen 1972 und 1980 abdeckt und folgende Alben enthält: „Piledriver“, „Hello“, „Quo“, „On The Level“, „Blue For You“, „Rockin’ All Over The World“, „Live“, „If You Can’t Stand The Heat“, „Whatever You Want“ und „Just Supposin“.

Zunächst muss man festhalten, dass die Box für beinharte Metaller eher weniger geeignet ist, da STATUS QUO in den Ohren der heutigen Metal-Fans dann wohl doch zu soft klingen. Bedenkt man aber den Kontext, kommt man zu dem Schluss, dass STATUS QUO zumindest in den Siebzigern durchaus zu den härteren Vertretern des Rock gehörten. Ihr durch und durch tanzbarer Boogie-Rock knallt vor allem auf dem roh gehaltenen Livealbum „Live“ ordentlich und kann auch bedenkenlos von Freunden der NWoBHM konsumiert werden – nur, um mal eine grobe Richtung zu nennen. Auf der anderen Seite stehen die Hits der Band, die wohl jeder im Schlaf mitpfeifen kann. „Caroline“, „Rockin’ All Over The World“, „Whatever You Want“ oder das geniale „Down Down“ funktionieren auch heute noch und bereiten unzähligen Rock-Fans Gänsehautmomente.

Die Band aber nur auf ihre Hits oder die bereits erwähnten drei Akkorde zu reduzieren, würde dem Ganzen nicht gerecht werden und so ist „The Vinyl Collection (1972-1980)“ auf der einen Seite für Fans eine wunderbare Gelegenheit noch einmal in nostalgischen Gefühlen zu schwelgen. Andererseits können jüngere Fans mit dieser Box optimal in die Welt von STATUS QUO eintauchen und harte Rocker wie „Oh Baby“, Hymnen wie „What You’re Proposing“ oder bluesige Nummern á la „Roadhouse Blues“ für sich entdecken. Auf jede einzelne Platte ausführlich einzugehen würde den Rahmen sprengen und wer sich ausgiebig mit der Band beschäftigen will, sollte sich eh die komplette Diskographie zulegen. Denn auch wenn es nach außen hin so aussieht, als würden STATUS QUO extrem einfachen Rock spielen (was sie natürlich auch tun), kann man auf den Alben der Band viele Perlen und Ohrwürmer entdecken. Zudem wird man bei genauerer Betrachtung feststellen, dass die Band hin und wieder ihren Stil variiert und auch eher untypische Elemente aufnimmt. Kurz gesagt: STATUS QUO bieten viel mehr, als man vielleicht auf den ersten Blick erahnt.

Bleibt zuletzt noch die Frage nach der Qualität der „The Vinyl Collection (1972-1980)“-Box. Die LPs kommen in 180g-Versionen daher und die Einleger sind ebenfalls von guter Qualität. Die LPs sind aber in separate Schutzfolien eingepackt und nicht in den eigentlichen LP-Einlegern, was sich zumindest bei meiner Ausgabe der Box leicht negativ bemerkbar macht, da die LPs hier und da verschmutzte Stellen aufweisen. Hier hätten Universal Music die Liebe zum Detail besser weggelassen und die LPs direkt in die dafür vorgesehenen Inlays verstaut. Das ist zwar ein Manko, aber die Platten spielen alle einwandfrei. Als fehlerhaft erweisen sich hingegen die per Download-Code verfügbaren mp3-Dateien zu den Alben, was sehr ärgerlich ist. Als Bonus wurde jeder LP noch ein Poster beigelegt, das entweder ein Foto der Band zeigt oder ein Tourplakat des jeweiligen Jahres. Netter Gimmick. Bei einem Preis von ca. 170€ sollte aber jeder Fan selbst überlegen, ob er so viel Geld ausgeben möchte.


03.10.2015

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