Stonehead - Surreal Liberty

Review

Galerie mit 9 Bildern: Stonehead - Stoned From The Underground 2012

Bei einem Bandnamen wie STONEHEAD und einem Albentitel wie „Surreal Liberty“ ist es schon schwer, nicht direkt an psychedelische, von bewusstseinserweiternden Mittelchen geprägte Mucke zu denken. Umso überraschender präsentiert sich das Bandfoto: Vier Typen, die so gar nicht nach PINK FLOYD und Konsorten aussehen, sondern vor allem nach Metal. Und auch die Musik weicht deutlich von den ersten Erwartungen ab: „Surreal Liberty“ bietet dem Hörer keine abgehobene Reise in fremde Sphären, sondern einen Mischling aus Heavy Rock, Stoner und ein bisschen Metal, wie er erdiger und bodenständiger kaum sein könnte.

Mit einer tiefen Verbeugung huldigen die vier Dresdener auf ihrer ersten Langrille mal eher dem Groove solcher Bands wie BLACK LABEL SOCIETY, mal eher dem rotzigen Rock’n’Roll von MOTÖRHEAD, mal eher dem Früh-Neunziger-Rock von SOUNDGARDEN oder ALICE IN CHAINS, was, liest man die Namen einzeln, vielleicht nicht allzu neu klingt, in seiner Gesamtheit aber durchaus eine gewisse Eigenständigkeit besitzt. „Surreal Liberty“ kann somit vor allem mit fetten Riffs, fetten Riffs und, ach ja, fetten Riffs punkten, die der basslastige Stoner-Rock-Sound nochmal ordentlich hervorhebt, der übrigens mindestens genauso erdig daherkommt wie das Songwriting selbst. Weiterhin fallen auch die kraftvollen (wenn auch nicht ganz so eigenen) Vocals von Sänger Nobbi positiv auf, die sich wunderbar ins Gesamtbild einfügen und das Album durch die eine oder andere Gesangslinie bereichern, die sich nur schwer aus Ohr bekommen lässt.

Und dann gibt es aber auch noch solche „Experimente“ wie den „Hotel California“-Gedächtnissong „Rise And Fall“ (okay, ein bisschen Drogenmusik gibt es also doch) – der ist zwar nett anzuhören, wirkt im Kontext des Albums aber wie ein Fremdkörper: passt da für mich einfach nicht rein. Schön wäre es, wenn das schon alles wäre, woran ich zu meckern hätte, aber leider ist da noch der abschließende Titeltrack in Überlänge (über neun Minuten), der zwar mit einem wahrhaftig coolen Solo auffällt, aber trotzdem doch sehr lang daherkommt – hier hätten es zwei oder drei Minuten weniger auch getan, so wirkt das Ganze ziemlich in die Länge gezogen.

Trotzdem ist „Surreal Liberty“ aber ein durch und durch solides Album mit ganz dicken Eiern und so manchem Höhepunkt geworden, das zwar noch kein Klassiker sein mag, aber mit Sicherheit ein paar Freunde finden wird.

17.07.2012

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