Stun - Ok Hunter

Review

„Laut und schön, das muss reichen“. Schön gesagt von Gitarrist Roman, und absolut zutreffend. Warum mit Labels und ähnlichen Begrifflichkeiten um sich werfen, wenn’s unterm Strich auf diese einfache Formel ankommt. Selbst in 20 Schubladen verpackt wird Musik nicht besser. Auch nicht in 20 Absätzen, deshalb möchte ich mich an dieser Stelle kurz fassen.

STUN, das soon-to-be-weltberühmt-Quartett aus Bremen haben nämlich nach langer Pause eine Platte abgeliefert, die sich nicht nur ziemlich geschickt einer eindeutigen Zuordnung entzieht, sondern auch schwerlich in einem Satz vollends zu beschreiben ist. Aber probieren kann man es trotzdem, denn wenn man nur auf Alternative oder Indie Rock steht, wenn er viel zu erzählen hat, könnte „Ok Hunter“ die nächstbeste Wahl sein. STUN fahren buchstäblich das ganz große Kino auf. Rock nicht nur für den Club, Rock für riesige Bühnen unter freiem Himmel, Rock für Panoramashots und große Leinwände. Rock mit der ganzen Bandbreite der Gefühlspalette, die sich mit Musik vertonen lässt. Rock für das große Finale.

Will man den Superlativen nicht trauen, sollte man sich mal Stücke wie „Summer“ anhören. Melodien, die unter die Haut gehen, und dazu Bläserarrangements, die man so auch nicht an jeder Ecke hört – und hier gibt’s davon gleich noch mehr! „Wired“ erinnert mich an die sympathischen DOVES, nicht von ungefähr auch durch die faszinierende Stimme von Sänger Marco Goerlich. Der bringt mich nämlich noch zu zwei anderen namhaften Stimmen. Manchmal schwingt ein bißchen Chris Martin mit, und bei „You In Me“ fiel mir auch endlich ein, wer da noch mitsingt. Diesen leicht melancholischen Unterton zwischen Leid und Freude hört man auch bei Kevin Moores CHROMA KEY.

Echte Highlights rauszupicken ist schwer. STUN geizen nicht mit großartigen Momenten, unterbrechen die packende Atmosphäre der gesamten Platte in keiner Sekunde und leisten sich auch ansonsten keine fühlbaren Ausrutscher. Eher leisten sie sich saftig rockende Finale wie in „Hail Will Drum“ oder einen ihrer zahlreichen Über-Refrains wie in „Chased By Your Own“. Um’s in der Sprache des Covers zu sagen: Bärenstark. Nein, echt jetzt. Wenn man vom „großen Wurf“ spricht und jetzt doch unbedingt noch ein Label braucht, kann man sich genau das auf’s Album pappen. „Ok Hunter“ ist eine ziemlich starke Platte, der man gar nicht mal soviel Zeit zur Entfaltung geben braucht. Liebe auf den ersten Hör ist immer möglich.

14.04.2012

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