Subconscious - Rehearsal 2004

Review

Was ist nur momentan im deutschen Underground los? Neben reichlich Masse gibt’s plötzlich auch wieder extreme Klasse! Überraschten uns vor ein paar Wochen noch die Karlsruher Necrophagist mit einem technischen Death Metal Leckerbissen höchster Güte, wirft nun auch das nächste Schmankerl aus derselben Ecke der Republik seine Schatten voraus.
Subconscious nennt sich die Formation um Sänger und Gitarrist Jörn Langenfeld, die sich vor bereits 14 Jahren zum ersten mal zusammenfand, um Thrash-inspirierten Death Metal zu zocken. Nach drei Demos, diversen Besetzungswechseln und einer siebenjährigen Pause, gibt es nun die ersten inoffiziellen Töne aktuellen Datums aus dem Proberaum zu vernehmen. Und die versprechen verdammt Großes! Freunde anspruchsvollen, vielschichtigen, technischen Prog-Death Metals, die nach Necrophagist schon nach mehr Futter lechzen, sei hiermit eine Granate in Aussicht gestellt, die wirklich allen Ansprüchen gerecht werden wird! „Inoffiziell“ deshalb, weil es sich beim 2004er Demo wie gesagt um eine gänzlich unbearbeitete Proberaumaufnahme handelt, die soundtechnisch natürlich keinesfalls als repräsentativ gelten darf. Ganz anders dagegen die Mucke, die die vier Schwaben durch das Mikro geschickt haben! Subconscious spielen anno 2004 hochtechnischen, progressiven Death Metal, der sich ohne Übertreibung zum besten zählen darf, das in den letzten Jahren nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus dem Rest der Welt zum Thema gesagt werden konnte. Dabei wandelt das Quartett auf Pfaden, die Pioniere wie Death oder Atheist einst erschlossen haben. Die Band versteht es, hohen technischen Anspruch auf brillante Art und Weise in abgefahrene, aber trotzdem eingängige Songstrukturen zu betten, wobei alles Können an den Instrumenten jedoch nie zum Selbstzweck oder zum schieren Schauwichsen verkommt, sondern eine Basis bildet, auf der sich Songs entfalten, deren Ideenreichtum beinahe den ihnen gesteckten Rahmen zu sprengen drohen und die schlicht als zeitlos gelten müssen! Diese Qualitäten, wie sie Death perfektioniert hatten, erfahren bei Subconscious ein derartiges Revival, dass einem in jedem einzelnen Song multiple ohrgasmatische Aha-Effekte zuteil werden. Die Instrumente verlassen bei Subconscious die ihnen traditionell angestammten Rollen und sind gleichberechtigt. Takte, für deren erfolgreiches Mitzählen man an manchen Unis Mathe II angerechnet bekommen würde, ein Bass, der sich seines ihm klassisch auferlegten Mauerblümchendaseins entledigt hat und in der Melodieführung häufig der Leadgitarre den Rang abläuft und eine superbe Soloarbeit aller beteiligter Saiteninstrumente, die einen auf die Knie zwingt, veredeln die vertrackten Strukturen zu wahren Kleinoden, die dem Erbe Chuck Schuldiners mehr als gerecht werden. Wer sich der Wahrheit und der Rechtfertigung dieser Beweihräucherung vergewissern will, dem seien die beiden mp3s ans Herz gelegt, die die Technokraten auf ihrer Website zum Download anbieten. Man stelle sich das Material nur einmal mit einer druckvollen Produktion vor… Ansässige Labels, hier kommt Ihr ins Spiel! Ran an den Speck, bevor auch Subconscious zu Relapse abwandern! Den Proberaumumstand ausgeklammert gibt es ehrfürchtige neun Punkte. Jungs, beeilt Euch mit dem offiziellen Release! 🙂

10.10.2004

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